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Aktien sind so teuer wie lange nicht, Anleiherenditen sind im Keller. 

Nach dem Börsensturz steigen viele Kurse wieder an, manche Aktien sind sogar mehr Wert als vor der Krise. 

Diese Entwicklung konnte aber kaum jemand vorhersehen, und gewohnte Kennzahlen verlieren ihre Aussagekraft.


 

„Wie konnte ich diese Trendwende bloß verpassen?“ Das ist die große Frage, die sich viele Anleger derzeit stellen. Erst verloren die weltweit gut 50.000 börsennotierten Unternehmen zwischen Januar und März 24 Billionen Euro an Wert, um anschließend bis heute 20 Billionen Euro wieder hinzuzugewinnen. Mit dem Geld ließen sich auf einen Schlag alle Staatsschulden Europas tilgen, und es wären immer noch fünf Billionen Euro übrig.

Seit dem Tiefpunkt Mitte März sind die Aktienkurse im Schnitt um gut 30 Prozent gestiegen. Mehr als 50 Prozent gewann sogar der DAX 30 seit seinem Tief im März. Abgesehen von Wirecard haben alle übrigen 29 Werte prozentual zweistellig zugelegt. Noch nie hätte sich mit dem deutschen Leitindex in so kurzer Zeit so viel Geld verdienen lassen.

Doch kaum ein Anleger, vom Kleinaktionär bis zum Investmentprofi, hat diese Hausse inmitten der Krise kommen sehen. Selbst als die Kurse bereits anzogen, glaubten viele noch an eine typische „Bärenmarktrally“, die schon bald wieder in einen erneuten Kurseinbruch münden würde.

In diesem chaotischen Marktumfeld ist es für Anleger schwieriger denn je, rationale Entscheidungen zu treffen. Die fundamentalen Daten sprechen gegen weiter steigende Kurse. Die Tatsache, dass es derzeit kaum lohnende Alternativen zu Aktien gibt, spricht hingegen für eine Fortsetzung der Rally. Die gewohnten Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis oder Dividendenrendite verlieren in dieser Krise an Aussagekraft.
 Durch die Pandemie haben sich viele Entwicklungen, die vorher schon zu spüren waren, massiv verschärft. Die Zinsen sind noch niedriger geworden, die Geldflut der Notenbanken noch massiver, der Staatseinfluss auf die Wirtschaft noch größer und die Bewertungen noch extremer. 
Es ist nicht leicht, durch dieses unsichere Fahrwasser zu navigieren. 

Die neuen Regeln verstehen

Wir helfen, die neuen Regeln zu verstehen, denen der Kapitalmarkt seit Ausbruch der Corona-Pandemie gehorcht. Mit diesem Wissen lassen sich zwar immer noch keine Kurse vorhersagen. Aber wer die zugrunde liegende Mechanik versteht, dem erscheinen plötzliche Ausschläge an den Börsen zumindest nicht mehr ganz so überraschend.

Ob an der Wall Street, in Europa oder Asien: In allen Ländern haben sich die wirtschaftlichen Voraussetzungen verschlechtert. Jedes zweite Unternehmen zog seine Jahresprognose zurück, nachdem die Regierungen das wirtschaftliche Leben – teilweise erheblich – zurückgefahren haben. Im ersten Quartal brachen die Unternehmensgewinne in Deutschland um gut 25 Prozent ein, im zweiten Quartal dürften es über 50 Prozent werden.Die ersten Berichte für die Monate April bis Juni lassen noch Schlechteres erwarten. Der Spezialchemiekonzern Covestro bilanzierte einen Nettoverlust von 32 Millionen Euro, der weltgrößte Chemiehersteller BASF von 878 Millionen. „Nach wie vor ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für uns alle“, sagte BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller bei Vorlage der Bilanz zum zweiten Quartal. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit gibt der Konzern weiterhin keine Ziele für das Gesamtjahr 2020 aus.

Mit seinen Produkten beliefert der weltgrößte Chemiehersteller Unternehmen in fast allen Branchen und erzielt mehr als vier Fünftel seiner Umsätze im Ausland. Wie kaum ein anderes Unternehmen gilt BASF als Seismograf für die Weltwirtschaft – und dieser Seismograf verzeichnet weiterhin Erschütterungen.

Im Wochenrhythmus senken Analysten inzwischen ihre Gewinnschätzungen in fast allen Branchen. „In diesem Jahr könnten die Unternehmensgewinne im Dax um 50 Prozent und mehr einbrechen, stärker als in früheren Rezessionen“, sagt der Chefanlagestratege der DZ Bank, Christian Kahler. Für 25 der 30 Dax-Konzerne sind die Gewinnschätzungen in den vergangenen drei Monaten gefallen.

Rasant steigende Kurse bei gleichzeitig sinkenden Gewinnen und Gewinnprognosen lassen Aktien drastisch teurer werden. Vor Ausbruch der Krise, als der Dax bis auf 13.789 Punkte gestiegen war, bezahlten Anleger die Aktien der 30 Dax-Unternehmen durchschnittlich mit dem 16-Fachen erwarteten Nettogewinn im laufenden Geschäftsjahr.

Jetzt, wo der Dax mit knapp 13.000 Punkten fast wieder das Ursprungsniveau erreicht hat, bewerten Anleger die Unternehmen mit dem 20-fachen erwarteten Gewinn. Damit ist der deutsche Leitindex deutlich teurer als vor Ausbruch der Pandemie und sogar so teuer wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.

Klar, wenn die Unternehmensgewinne kurzzeitig um 50 und mehr Prozent einbrechen, explodiert rechnerisch die Bewertung. Andererseits stehen den Konjunktureinbrüchen von sieben und mehr Prozent in Amerika und der Euro-Zone vermutlich Wachstumsschübe von vier und mehr Prozent im kommenden und übernächsten Jahr gegenüber – allein aufgrund von Nachholeffekten. Wichtig ist nur, dass die Unternehmen nach der Krise ihre Gewinne wieder steigern. So, wie es bislang nach allen Rezessionen gelungen ist. Auf diese Erholung spekulieren Anleger schon jetzt.
Ein Kostolany-Moment an der Börse

Einmal mehr bewahrheitet sich, dass nicht Fundamentaldaten wie das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis oder Dividendenrendite die Börsenkurse bestimmen, sondern Angebot und Nachfrage. Solange es mehr Käufer als Verkäufer gibt, steigen die Kurse. Oder, wie es schon 1924 Börsenaltmeister André Kostolany ausdrückte: „Alles hängt davon ab, ob mehr Dummköpfe als Papiere da sind oder mehr Papiere als Dummköpfe.“

Es sind zwar nicht unbedingt Dummköpfe, die derzeit mit ihrem Kapital an die Börsen drängen, aber es sind viele. Weil Sparkonten und Staatsanleihen kaum noch Zinsen bieten, suchen Anleger ihr Glück an den Aktienbörsen und treiben dort die Kurse. Dieser Trend begann mit der Niedrigzinspolitik der wichtigsten Notenbanken nach der Finanzkrise und hat sich nun durch Corona noch einmal dramatisch verstärkt.




Ratlosigkeit in Sachen Geldanlage und Altersvorsorge 

                                                                                          

Die Unsicherheit ist sehr groß. Mehr als drei Viertel aller Sparer und Anleger wissen nicht wie und wo sie ihr Geld noch sinnvoll anlegen können (Forsa Umfrage zum Anlegerverhalten). Weniger als die Hälfte der Deutschen legt überhaupt Geld an. Und glücklich mit der Entwicklung ihrer Investitionen sind die wenigstens: nur vier von zehn zeigen sich mit der Wertentwicklung ihrer Anlagen 2019 zufrieden. 



Geldanlage: Hauptargument für die Zurückhaltung bei Aktienanlagen ist die fehlende Begleitung durch einen Berater. Es gibt mehrere Gründe, die die Deutschen von einer Investition in Aktienanlagen abhält. Auf Platz eins der Begründungen landet mit 59 Prozent das Argument, dass den Befragten ein Berater fehlt, der sie professionell begleitet und ihnen die Zusammenhänge erläutert. Mangelnde Kenntnisse und Ratlosigkeit vieler Sparer über aktienbasierte Anlageformen scheinen der Hauptgrund für die Zurückhaltung zu sein. MY ADVICE bietet Ihnen professionelle Unterstützung und Begleitung!



Altersvorsorge: Reicht mein Geld im Alter? Mehr als die Hälfe aller Rentner erhält weniger als € 900,-- gesetzliche Rente! Heute sorgen sich viele Deutsche zu Recht um ihr finanzielles Auskommen im Alter. 53% fühlen sich nicht ausreichend abgesichert für das Rentenalter. 

Ein gutes Drittel der Deutschen meint im Ruhestand etwas dazuverdienen zu müssen, um über die Runden zu kommen (Martforschung Emnid und infratest dimap - Deutschlandtrend). 

Wer jedoch frühzeitig seine Geldanlage an die finanziellen Erfordernisse im Ruhestand anpasst, hat später mehr Geld zum Leben und ist für die Rentenzeit gut gerüstet!



Finanzen: Jeder fünfte Deutsche schiebt das Thema Finanzen auf die lange Bank. Jeder Zweite nimmt sich gerade einmal eine Stunde im Monat Zeit für die eigene Geldanlage, oft sogar noch weniger (Marktforschungsinstituts Yougov). 



Dax-Aktien sind aktuell teurer als vor der Börsenkrise

Viele Aktienkurse spiegeln nicht mehr die Gewinnerwartungen für die Unternehmen wider. Analysten raten Anlegern, vor einem Wiedereinstieg abzuwarten.


 Wer mit den Aktien deutscher Großkonzerne handelt, sollte das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Blick behalten.Trendwende verpasst? Das fragen sich viele Anleger, nachdem die Börsen seit ihrem Tief Mitte März weltweit im Schnitt um 30 Prozent gestiegen sind. Die Hoffnung auf eine baldige Eindämmung der Pandemie und billionenschwere Konjunkturpakete schüren die Spekulation, dass die Unternehmen ebenso schnell aus der Krise finden, wie sie durch den wirtschaftlichen Stillstand hineingerutscht sind. 

Doch rasant gestiegene Kurse in Kombination mit sinkenden Gewinnerwartungen bei den Unternehmen machen die Aktien und den gesamten Dax teuer. Sogar teurer als vor der Börsenkrise. „Vieles spricht dafür“, so Chefvolkwirt Carsten Klude von der Vermögensverwaltung M.M.Warburg, „dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit noch günstigere Einstiegskurse geben wird.“

 

Die Chancen dafür stehen aus Sicht derjenigen, die die Trendwende verpasst haben, gut. Lange Zeit hatten die Finanzmarktexperten trotz Corona-Pandemie und des wirtschaftlichen Stillstands ihre Gewinnschätzungen für die Unternehmen unverändert gelassen. Das vermittelte Aktionären den (falschen) Eindruck, die Unternehmen könnten in diesem Jahr mindestens ebenso viel verdienen wie im vergangenen Jahr. Das ließ die Aktien preiswert erscheinen, nachdem die Kurse kräftig eingebrochen waren und der Dax Mitte März 40 Prozent niedriger notierte als bei seinem Hoch im Februar.  

 

Doch inzwischen kappen die Analysten ihre Schätzungen – und das so drastisch wie noch nie: seit Februar um durchschnittlich 25 Prozent für die 30 Dax-Konzerne. Täglich passen die Analysten ihre Prognosen weiter nach unten an. „In diesem Jahr könnten die Unternehmensgewinne im Dax um 50 Prozent und mehr einbrechen, stärker als in früheren Rezessionen“, sagt der Chefanlagestratege der DZ Bank, Christian Kahler.  

 

Für 27 der 30 Dax-Konzerne sind die Gewinnschätzungen in den vergangenen drei Monaten gefallen: am stärksten bei Daimler, Adidas und Continental, wo sie um mehr als 60 Prozent nach unten korrigiert wurden. Die Deutsche Bank, Covestro und Lufthansa dürften 2020 sogar in die roten Zahlen rutschen. Noch vor gut einer Woche war für Covestro ein kleiner Gewinn erwartet worden, bei der Lufthansa kehrte sich die Prognose von zwei Milliarden Euro Gewinn inzwischen in mindestens zwei Milliarden Euro Verlust um.  


Die Folge: Aktien werden mit einem Mal wieder drastisch teurer. Vor Ausbruch der Krise, als der Dax bis auf 13.789 Punkte gestiegen war, bezahlten Anleger die Aktien der 30 Dax-Unternehmen durchschnittlich mit dem 16-fachen erwarteten Nettogewinn im laufenden Geschäftsjahr.

 

Das auf diese Weise berechnete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) fiel im Börsencrash im März bis auf neuneinhalb. Aktien erschienen mit einem Mal billig. Doch das nur, weil sich anfangs nichts an den Gewinnschätzungen änderte. Im Anschluss erholten sich die Kurse um 30 Prozent. Gleichzeitig aber kappten Analysten ihre Gewinnschätzungen, nachdem sich mehr und mehr die Folgen des wirtschaftlichen Stillstands abzeichneten.  

 

Gift für die Börsenperspektiven

Steigende Kurse bei rasant sinkenden Gewinnschätzungen – das ist Gift für die Börsenperspektiven. Das KGV für die 30 Dax-Konzerne ist inzwischen auf 17 gestiegen. Aktien sind also noch etwas teurer als vor der Krise – und das bei einem um mehr als 20 Prozent niedrigeren Börsenniveau. Nur mit dem Unterschied, „dass die Unsicherheiten heute wesentlich größer sind“, warnt M.M.Warburg-Volkswirt Klude: „Von daher halten wir deutsche Aktien im Moment für zu teuer, um schon jetzt langfristige Investments zu tätigen.“  

 

Sein Ratschlag an die Anleger lautet, so lange abzuwarten, bis die Erwartungen mit Blick auf die Unternehmensgewinne in den kommenden zwölf Monaten ihren Tiefpunkt erreicht haben, bis Erwartungen also nicht mehr weiter gesenkt werden. Dies sei sowohl im Börsenabschwung 2003 als auch 2009 ein zuverlässiger Indikator für das Erreichen eines nachhaltigen Wendepunktes am Aktienmarkt gewesen.  

 

Mit seinem zusammenfassenden Ratschlag: „Abwarten und Tee trinken“, befindet sich der Hamburger Chefvolkswirt in guter Gesellschaft. Auch Starinvestor Warren Buffett nutzte die niedrigeren Kurse bislang nicht für Zukäufe. Seit Jahren sucht Buffett händeringend nach geeigneten Anlagemöglichkeiten, um sein unverzinstes Bargeld anzulegen. Doch die Bewertungen erschienen ihm immer zu hoch.  

 

Als im März die Aktienmärkte weltweit um mehr als 25 Prozent einbrachen, hielten sich Buffett und sein Partner Charles Munger mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway auffällig zurück – und sie vergrößerten sogar ihre Cash-Reserven. Berkshire verfügte zum Ende des ersten Quartals über 137 Milliarden Dollar Barmittel. Das ist ein neuer Rekord.  

  



Aus diesen Krisen können Anleger lernen                                                                           

Die Corona-Epidemie lässt derzeit die Aktienmärkte erzittern. Ein Blick auf überstandene Krisen zeigt, dass es bis zu einer Erholung dauern kann.

 

Selten war der Begriff einer „Achterbahnfahrt“ an den Finanzmärkten so zutreffend wie in diesen Tagen. Erst erlebten die Aktienmärkte angesichts der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus die schlimmste Woche seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008. So brach der S&P 500 um mehr als elf Prozent ein, der Euro Stoxx 50 um über zwölf Prozent.

Auslöser war ein „Trommelfeuer“ aus Gewinnwarnungen infolge der Epidemie, gekürzten Wachstumsprognosen für die Wirtschaft, geschlossenen Schulen und hilflos aussehenden Politikern, analysieren die Strategen des Fondsanbieters DWS. Anfang der Woche legten wichtige Indizes wieder zu, doch nur kurz - dann sackten die Aktien-Börsenbarometer wieder international ab.

Viele Anleger sind zu tiefst verunsichert durch immer neue Nachrichten über die Ausbreitung des Virus. Sie fragen sich, ob die erneute Zinssenkung der US-Notenbank sowie die breite Diskussion über politische Hilfen die Wirtschaft wirklich zur Stabilisierung der Aktienmärkte beitragen können. 

Wie verliefen frühere Schockwellen an den Aktienmärkten?

Neben Epidemien wie Corona und Sars gehören Kriege zu den größten Heimsuchungen der Menschheit – mit entsprechend heftigen Reaktionen an den Aktienmärkten. Allerdings zeigt eine Analyse des Handelsblatts, dass in der Regel – nach zunächst tiefen Rückschlägen – sich die Börsenindizes am Ende meist in positive Verläufe retten konnten.

Betrachtet wurden jeweils die Zeiträume eine Woche vor Beginn einer Krise bis eine Woche danach. Beispielsweise verzeichneten die Kurse im Dow-Jones-Index nach dem Korea-Krieg Anfang der 1950er Jahre ein Plus von 24 Prozent, bei der Kuba-Krise 1962 waren es plus fünf Prozent. Auch im dritten Golfkrieg ab 2003 schossen die Kurse nach oben – im Dax sogar stärker als im Dow. Hier gab es einen relativ langen Vorlauf – die Märkte konnten sich also darauf einstellen, die Medien berichteten zeitnah.

Dagegen kam der zweite Golfkrieg 1990 mit dem Überfall des Iraks auf Kuwait überraschend, in der acht Monate andauernden Auseinandersetzung blieb am Ende ein Minus von fast 19 Prozent im Dax.

Die Wendepunkte bei den Epidemien hängen dagegen eng mit fallenden Infektionszahlen zusammen. Die Sars-Epidemie begann im November 2002, der Dax-Tiefpunkt folgte im März 2003, Ende Mai 2004 wurde dann von der WHO das Ende der Krankheit ausgerufen, und der deutsche Leitindex stand rund 27 Prozent höher als bei Ausbruch der Gesundheitskrise.

Bei kriegerischen Auseinandersetzungen gibt es kein einheitliches Muster, auch nicht bei Terror-Anschlägen wie dem auf das World Trade Center. In diesem Fall war auch nach einem Monat der Schock noch nicht überwunden, und der Dax notierte fast zehn Prozent im Minus (siehe Grafiken).

Welchen Verlauf nimmt die Coronakrise?

Niemand weiß, wie stark sich das Virus in der Welt ausbreitet und welchen Schaden dies bei Menschen und in der Wirtschaft anrichtet. Wesentlicher Punkt ist, wie stark sich das Virus in die Wirtschaft hineinfrisst und Investitionen hemmt: „Aktuell sind Investoren im Blindflug“.

Unter Anlagestrategen und Investoren werden drei Szenarien diskutiert: Das pessimistische – und zugleich unwahrscheinlichste – Szenario wäre eine Beschleunigung der Kontamination mit drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung bis hin zu Grenzschließungen, wie etwa Strategen des französischen Fondshauses La Financière de l’Échiquier (LFDE) skizzieren. Am anderen Ende des Spektrums steht ein optimistisches Bild, bei dem sich die Ausbreitung des Virus in den nächsten Wochen stark verlangsamen würde.

Viele Investoren vermuten die Realität dazwischen: „Bisher lassen alle Informationen den Schluss zu, dass es sich bei Corona um ein vorübergehendes Phänomen handelt“, meint Christian von Engelbrechten, Fondsmanager beim Fondsanbieter mit US-Wurzeln Fidelity International. Beruhigend wirkten die Aussagen etwa führender Virologen, dass mehr als 80 Prozent der Menschen, die sich infizieren, einen milden Verlauf erlebten, sich mehr als die Hälfte der weltweit bisher Angesteckten schon erholt habe und die Sterblichkeitsrate wohl bei 0,3 bis 0,7 Prozent liege.

Zwar rechnet der Fondsmanager damit, dass Chinas Wirtschaft im ersten Quartal schrumpft, was auch der Weltwirtschaft einen Dämpfer von vielleicht einem Prozentpunkt bescheren könnte. Dennoch dürfte Corona in den nächsten 12 bis 18 Monaten überwunden sein, schätzt von Engelbrechten.

Wie kann eine Kurserholung aussehen?

Spätestens wenn sich der Scheitelpunkt bei den Infektionszahlen in Europa und den USA abzeichnet und Effekte auf Konsum und Lieferketten begrenzt bleiben, werden sich die Aktienkurse erholen, erwartet Michael Herzum, leitender Stratege beim genossenschaftlichen Fondshaus Union Investment – er rechnet damit in den kommenden sechs bis zwölf Monaten.

Stabilisieren dürften zuvor geld- und fiskalpolitische Maßnahmen. Der Anlagenotstand werde als Thema zurückkehren, ergänzt Joachim Schallmayer, Chefanlagestratege beim Fondsanbieter der Sparkassen, Deka. Er erwartet eine „U-Erholung“ an den Aktienmärkten.Was können Einstiegssignale sein?

„Greife nie in ein fallendes Messer“ gilt als eine der gern zitierten Weisheiten der Wall Street. Der Kurssturz der letzten Woche sei bereits eine erste Rückwärtsbewegung gewesen, sagt Schallmayer von der Deka.

Spitze sich die Nachrichtenlage nicht nochmals erheblich zu, sollte keine weitere derartige folgen. Allerdings werde der Markt in den nächsten Wochen nur unter sehr hohen Schwankungen einen Boden finden. „Kurze, aber scharfe Kursrücksetzer“ gehörten dann zum Tagesgeschäft, sagt der Stratege. Bei vergangenen Epidemien seien die Kaufsignale zwischen einer Woche und einem Monat nach dem Gipfel der Infektionszahlen erfolgt, stellen die Strategen der Credit Suisse fest. Dann folgte eine rasche Kurserholung.

Was sollten Anleger jetzt tun?

Die jüngsten Kursverwerfungen sind eine „Art Praxistest“.  Investoren „können nun überprüfen, ob das, was man sich bei Sonnenschein am grünen Tisch überlegt hat, Bestand hat“ – ob sie etwa 15 Prozent Kursverlust vertragen: „Jetzt kann man nachspüren, wie es sich anfühlt, wenn etwa von einer Million Aktienvermögen nun 55.000 Euro weniger im Depot stehen.“

Mancher Anleger lerne sich nun selbst besser kennen, sagt ein Vermögensverwalter: „Wer mit dieser Volatilität doch nicht ruhig schlafen kann, sollte etwas Gas rausnehmen“.

Ist es Zeit, die Anlagestrategie jetzt auf den Prüfstand zu stellen?

Nein. Wer mit den Kursschwankungen leben kann, braucht nichts Grundsätzliches zu ändern. „Man sollte langfristige Pläne nicht wegen kurzfristiger Panik aufgeben. 80 Prozent der Wertschöpfung einer Strategie entstehe ab dem fünften Jahr, also mittel- bis langfristig – das heißt: Corona ändert auf längere Sicht nichts. Wer aber auf absehbare Zeit Geld braucht, etwa weil er in den Ruhestand geht oder eine größere Anschaffung plant, muss anders kalkulieren.

Wer aber einen langen Anlagehorizont hat – wie Sparplansparer – sollte „unbedingt weiter sparen: Sparplansparer kauften in unterschiedlichen Marktphasen teurer und billiger ein – aktuell eben billiger.

Ist es schon Zeit für Aktien-Schnäppchen?

Das kommt auf den Anlagehorizont und das Nervenkostüm eines Anlegers an. Schocks wie Corona böten oft Gelegenheiten, gezielt Positionen aufzustocken, sagt Anlagestratege Felix Herrmann vom US-Fondshaus Blackrock. Denn in panikähnlichen Ausverkäufen werden oft Unternehmen zu Unrecht über einen Kamm geschoren.

„Wer jetzt nachkaufen will, sollte nicht warten, bis die Kurse weiter fallen – allerdings nicht das ganze Heu aus der Scheune fahren.“ Ein Viertel oder ein Drittel ihrer zu investierenden Summe könnten Anleger einsetzen: „Denn man kann jetzt 15 Prozent billiger einkaufen. Langfristig orientierte Anleger können „mit ruhiger Hand" etwas investieren.

Welche Branchen sind denn spannend?

Besonders leiden Sparten des Tourismus wie Hotels, Fluggesellschaften sowie Branchen oder Firmen, die von Unterbrechungen in der Lieferkette betroffen sind, wie Logistiker, wie Herzum von Union Investment feststellt. Und wenn sich die Lage wieder beruhige, dürften sich diese Branchen rasch wieder erholen. Grundsätzlich sieht er vor allem Chancen bei Wachstums- und Qualitätsunternehmen, insbesondere im IT-Sektor und der Gesundheitsbranche wie in der Medizintechnik.



Der jährliche Depotcheck ist hilfreich und notwendig

 

Anleger sollten sich ein paar Gedanken über ihre Geldanlage machen. Die gilt es nämlich zu überprüfen - am besten einmal jährlich - und gegebenenfalls anzupassen. Und der Grund muss nicht unbedingt sein, dass der Anleger in einer neuen Lebenssituation ist oder einfach nur neue finanzielle Ziele hat. Auch wenn eigentlich alles beim Alten geblieben ist, gilt es, sich um das Ersparte und Investierte zu kümmern.

In manchen Jahren, gerade wenn die Aktienbörsen eine Rally hingelegt haben oder einzelne Aktien große Gewinne verbucht haben, kann die Gewichtung im Depot stark verändert haben und der Aktienanteil auf einmal bei 60 oder 70 Prozent liegen. Mehr als in der Grundstrukturierung gewünscht und vorgesehen.

Das gilt es zu korrigieren. Das kann durch Verkäufe und Käufe passieren, aber auch durch Neuinvestitionen. Dann wird eben die schwächer gelaufene Anlageklasse gekauft, bis das gewünschte Verhältnis wieder hergestellt ist.

Mitunter ändern sich aber auch die Lebenssituationen. Etwa wenn Anleger eine Familie gegründet haben oder demnächst ein Immobilienkauf ansteht. 

Dann passt die Depotstrategie in der Regel nicht mehr zu den neuen Zielen, und wahrscheinlich verändert sich auch die Risikoneigung. 

Jetzt müssen Investoren erst recht ran an ihr Depotstruktur. 

Ein jährliches Depotcheck ist hilfreich und sinnvoll damit Ihre Ersparnisse in Ihrem Sinne auch zukünftig ertragreich arbeiten und das Risiko sich in Grenzen hält



Ausblick 2020 für Aktien und Anleihen: Zinsrisiken und Chancen


Im Spätsommer 2019 wurden sich wohl die meisten Anleger der Tatsache bewusst, dass die Welt der Negativzinsen zur neuen Normalität wird. Was sie für 2020 beachten müssen und welche Investment-Potenziale sich bieten, dem gehen die Goldman-Sachs-Finanzexperten Andrew Wilsonund Luke Barrs nach.


Teil 1: Aktien


Obwohl für das Jahr 2020 ein schwächeres Wirtschaftswachstum vorhergesagt wird, erwarten wir, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt. Sie wird die Performance von Aktien weiter vorantreiben. Kurzfristig bleiben hohe Kursschwankungen wahrscheinlich, ausgelöst durch geopolitische Risiken wie das möglicherweise erneute Entfachen des Handelsstreits zwischen den USA und China. Wir sind jedoch in Bezug auf Aktien insgesamt zuversichtlich und halten Anlagechancen in Schwellenländern und Japan für besonders attraktiv.

Geopolitische Risiken bleiben zentral. Aufgrund der anhaltenden weltweiten Neuausrichtung der Handelsbeziehungen sowie der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen wird es im kommenden Jahr nicht anders aussehen. Anleger müssen sich dieser kurzfristigen Risiken bewusst sein und sich geschickt an ihnen vorbei manövrieren. Wir sind der Ansicht, dass Aktien angemessen bewertet bleiben – und für Unternehmen, die auf die wichtigsten Treiber und Wachstumstrends ausgerichtet sind, weiterhin ein erhebliches langfristiges Potenzial besteht. Das gilt insbesondere für Unternehmen, die drei miteinander verknüpfte Megatrends ins Visier genommen haben:

- Der exponentielle Anstieg des technologischen Fortschritts und disruptiver Technologien.

- Soziodemografische Veränderungen, wie die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und dem fortschreitenden Bedeutungswachstum der Millennials als Konsumenten.

- Ökologie und Nachhaltigkeit.


Traditionelle Industrien unter Druck

Unseres Erachtens sind ein Drittel der börsennotierten US-Unternehmen sehr anfällig für technologische Disruption. Sie folgen keinem eindeutigen Wachstumspfad. Einige Branchen sind besonders betroffen. Traditionelle Einzelhändler ohne Handelsplattformen oder Autohersteller ohne ausgereifte Strategien für Elektrofahrzeuge werden im kommenden Jahr vor großen Herausforderungen stehen. Unternehmen, die den technologischen Umbruch und Fortschritt annehmen, werden auch dementsprechend davon profitieren.


Neue Verbraucheransprüche – geänderte Wirtschaftspotenziale

Die Millennials sind die weltweit größte und damit eine immer wichtigere Generation. Ihre Kaufkraft ist immens. Als Digital Natives sind sie eher erlebnisorientierte Verbraucher und legen weniger Wert auf materielle Güter, wodurch die veränderten Präferenzen und Anforderungen dieser Altersgruppe wichtige Impulsgeber für den gesellschaftlichen Wandel sind. Eine ähnliche demografische Verschiebung wird durch die Stärkung der Rolle der Frau vorangetrieben, wobei die Kaufkraft der Frauen weltweit bereits bei rund 40 Billionen US-Dollar liegt. Der Einsatz für mehr Gleichstellung der Geschlechter, die wachsende Zahl von Frauen in normalen Arbeitsverhältnissen sowie höher bezahlten Positionen und technologischer Fortschritt, etwa die Verbreitung elektronischer Zahlungssysteme: Sie alle tragen zu langfristigen Veränderungen des Konsumverhaltens bei. Eine Kernkomponente für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen – und letztendlich für deren Bewertung – wird ihre Fähigkeit sein, Produkte, Dienstleistungen und Einkaufserlebnisse auf die Bedürfnisse von Frauen und jüngeren Generationen anzupassen.

Insbesondere für die Millennials und die Folgegeneration wird es unumgänglich sein, dass Unternehmen sowie ihre Produkte, Dienstleistungen und Lieferketten umweltverträglicher werden. Diejenigen, die langfristig beim Thema Umweltschutz hinter den Mitbewerbern zurückfallen, verlieren schließlich auch ihre Akzeptanz in der Gesellschaft. Unternehmen sind dazu verpflichtet, ihre Umweltauswirkungen offenzulegen – ebenso wie die Investoren und Pensionsfonds, die letztendlich in diese investieren. Auch wenn die einzelnen Branchen nach unterschiedlichen Maßstäben beurteilt werden: Tritt man in Sachen Umweltbewusstsein als Nachzügler auf, führt diese Wahrnehmung früher oder später zu höheren Kapitalkosten, eingeschränktem Zugang zu Finanzmitteln und einem Vertrauensverlust der Verbraucher. Im Gegensatz dazu werden Unternehmen mit den erforderlichen Lösungen für eine kohlenstoffarme Wirtschaft vom Rückenwind eines anhaltenden Nachfragewachstums profitieren.


Aktienmärkte 2020 generell im Aufwind


Trotz der schwachen Wachstumsaussichten sind wir weiterhin davon überzeugt, dass es noch Potenzial für die Aktienmärkte gibt und signifikantes Alpha generiert werden kann. In die Kapitalmärkte strömten riesige Geldmengen, insbesondere ins Venture Capital und die Early-Stage-Finanzierungen, was bereits zu alarmierenden Bewertungslücken geführt hat. Dagegen erscheinen die Bewertungen an den Aktienmärkten attraktiver – insbesondere, wenn Anleger bereit sind, Kaufgelegenheiten im KMU-Bereich zu nutzen oder gezielt ihre Allokation in Schwellenländern erhöhen.


Teil 2: Anleihen


Es scheint, dass negative Renditen bei Festverzinslichem das Anlageumfeld noch lange beherrschen. Aber dies bedeutet nicht gleich, einem dauerhaften Risiko ausgesetzt sein zu müssen. Unserer Ansicht nach befinden wir uns auch nicht in unmittelbarer Gefahr einer Rezession. Aktuell sprechen die Bedingungen nicht für Kreditaufschläge oder einen Ausverkauf von Risikoaktiva.


Längere Haltedauern und Substanzwerte im Fokus


Institutionelle Anleger ziehen ähnliche Schlussfolgerungen und passen ihr Investitionsverhalten dementsprechend an. Um positive Renditen zu erzielen, ziehen bereits eine Vielzahl an Anlegern in Betracht, ihre Haltedauer zu verlängern, Liquidität abzubauen und in Unternehmen mit geringerer Bonität und gegebenenfalls in Hebelprodukte zu investieren. Dies treibt wiederum die Nachfrage nach Anlageklassen, die stabile, mit festverzinslichen Wertpapieren vergleichbare Renditen bieten können, aber eventuell außerhalb der klassischen Komfortzonen liegen oder mehr Einsatz und Risikomanagement erfordern. Dazu gehören Private Debts, also die Vergabe von Fremdkapital durch Nicht-Banken, Hochzinsanleihen, Schwellenmarktanleihen sowie die Segmente Infrastruktur und Immobilien.

Einige dieser Anlageklassen haben sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt – und sind nun für ein breiteres Spektrum von Anlegern zugänglich. In den derzeitigen Schwellenländer-Rentenindizes sind beispielsweise Länder mit stabilen und relativ ausgewogen strukturierten Volkswirtschaften wie Südkorea enthalten. Darüber hinaus emittieren viele Unternehmen in diesen Ländern zunehmend Anleihen in lokaler Währung. Sie sind dadurch besser vor Dollarschwankungen geschützt, gerade mit Beginn eines US-Wahljahres sowie eines Wendepunkts in der Geldpolitik der US-Notenbank.


Mehr Verschuldung in westlichen Volkswirtschaften


In entwickelten Märkten, in denen Zinsbewegungen in beide Richtungen gleichermaßen wahrscheinlich sind, gab es bereits eine Verlagerung auf fiskalpolitische Impulse. Mit Beginn von Christine Lagardes Amtszeit als EZB-Chefin scheint es ihr vorrangiges Ziel zu sein, die größten Volkswirtschaften der Eurozone zu ermutigen, mit Konjunkturprogrammen einen Wirtschaftsabschwung zu verhindern. Die USA und Großbritannien dürften ebenfalls ihre Staatsausgaben im Jahr 2020 erhöhen. Die Frage ist: Können diese Konjunkturprogramme das Wirtschaftswachstum tatsächlich ankurbeln? Die fiskalpolitischen Maßnahmen müssten dazu ein bedeutendes Ausmaß erreichen. Japan ist das beste Beispiel dafür, dass eine expansive Fiskalpolitik nicht unbedingt zu höheren Wachstums- und Inflationsraten führt.

Derzeit ist es wahrscheinlicher, dass die Weltkonjunktur an Schwung verliert und über einen längeren Zeitraum ein niedriges Wachstum verzeichnet, das sich auf rund drei Prozent einpendeln wird. Es ist kein erkennbarer Auslöser für eine signifikant steigende Inflation in Sicht – und für die Zentralbanken scheint keine Notwendigkeit zu bestehen, die Zinsen demnächst anzuheben


Umdenken und Portfolios gezielt anpassen


Für das Jahr 2020 halten wir eine Rezession für unwahrscheinlich, aber es wird dennoch ein Jahr wichtiger Entscheidungen für Anleger in festverzinsliche Wertpapiere. Ein Umfeld schwachen Wirtschaftswachstums, niedriger Inflation und geringer Renditen ist kein Grund zur Panik, es sollte institutionelle Anleger jedoch zu einem Umdenken über ihre Allokation in Anleihen veranlassen.



KEIN BOCK AUF FINANZEN: WARUM (JUNGE) LEUTE FALSCH SPAREN


„Yay, ich freu mich voll aufs Wochenende, da kümmer ich mich um meine Finanzen“ – hat noch nie jemand gesagt. Wir schieben dieses Thema gerne vor uns her, obwohl wir wissen, wie wichtig es ist. Geht es dir auch so? Wir wollten wissen, weshalb gerade junge Leute keine Lust auf Finanzen haben. Also haben wir sie einfach mal gefragt.


UNRENTABLE ANLAGEFORMEN GANZ WEIT VORNE


Unsere Online-Befragung mit mehr als 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren zeigt, dass sich drei Viertel der jungen Leute nicht sonderlich gut mit dem Thema Geldanlage auskennt. Die Hälfte von ihnen sagt, dass sie keine Lust darauf hat bzw. das Thema vor sich herschiebt. Die fehlende Lust wirkt sich direkt auf das Sparverhalten aus: Nur zwei Drittel der jungen Leute in Deutschland legt Geld zur Seite. 88 Prozent von ihnen setzt dabei auf Anlageformen, die keine oder nur eine sehr geringe Rendite abwerfen. Die Kassenschlager darunter sind Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld und das gute, alte Sparschwein. 

Wir haben uns gefragt, weshalb viele junge Leute trotz Niedrigzinsen auf unrentable Sparformen setzen. Die Antwort darauf ist überraschend und nachvollziehbar zugleich: Für 56 Prozent der Befragten ist das am einfachsten. Statt sich intensiver damit zu befassen, wie das eigene Geld sinnvoll angelegt werden kann, werden bekannte, aber unrentable Sparformen gewählt. Dabei zahlen Sparer bei der aktuellen Zins- und Inflationslage drauf: Das Ersparte verliert an Wert, wenn es auf Girokonto & Co. geparkt wird.


 FALSCHES SPAREN IST AM EINFACHSTEN UND KEIN GELD ZUM SPAREN


Ein Drittel der jungen Deutschen spart nicht. Als Grund gibt mehr als die Hälfte an, nicht genug Geld übrig zu haben. Ein weitverbreiteter Mythos: Nur wer schon viel Geld hat, kann noch mehr daraus machen. Dabei können Anleger schon mit kleinen Beträgen in Aktien oder Fonds investieren und damit von den Renditechancen der Kapitalmärkte profitieren.

 

ALTERSVORSORGE? UNWICHTIG


In den Medien ein weit verbreitetes Thema: Die gesetzliche Rente wird nicht ausreichen, wir alle müssen zusätzlich privat vorsorgen. Ist das aber auch bei den jungen Deutschen angekommen? 

In unserer Umfrage gaben mehr als 30 Prozent der Befragten an, dass Altersvorsorge in ihrem Alter noch nicht wichtig ist. Mehr als ein Viertel hat einfach keine Lust, sich damit zu befassen. Dabei gilt bei der finanziellen Absicherung deines Ruhestands umso mehr: 

Je früher du mit dem Sparen beginnst, desto besser. 



So schädlich sind Crash-Propheten für die Anleger

Ein Minimum an Optimismus ist in allen Bereichen lebenswichtig.

Auch bei der Geldanlage: Die Schwarzmalerei der Crash-Propheten wirkt sich direkt auf Depot und Altersvorsorge aus.


Kapitalmärkte sind unberechenbare Kreaturen. Sie entwickeln sich meist anders als von Experten erwartet. Sie scheinen menschliche Emotionen zu verspotten: Gerade wenn der Optimismus überschäumt, droht Absturzgefahr. Auf der anderen Seite: Wenn die Stimmung gründlich verdorben ist, streicht oft genug ungenutzt die beste Einstiegschance vorbei.

Und genau hier liegt ein ernstes Problem: Für Investoren kann zu viel Vorsicht ein eigenes Risiko werden, weil sie dazu führt, wichtige Chancen zu verpassen. Wer gar nichts riskiert, handelt sich meist einen sicheren Wertverlust ein – ob nun früher über die höhere Inflation oder heute über unter null liegende Zinsen für die ganz sicheren Wertpapiere.

Ein anderes Problem ist, dass zu viele falsche Theorien, meist mit eigennützigem Beweggrund, verbreitet werden. Die Aktienlobby versucht uns einzureden, auf lange Sicht bestehe praktisch gar kein Verlustrisiko in dieser Anlageklasse. Das ist trügerisch.

Es hat hin und wieder Totalabstürze oder extrem lange Schwächephasen gegeben. Die japanischen Börsen haben ihren Höhepunkt von Ende der 80er-Jahre seither nie mehr erreicht. Der Neue Markt in Deutschland, ein großes Thema kurz vor der Jahrtausendwende, ist in der Versenkung verschwunden. Der Dow-Jones-Index in den USA brauchte nach der Krise der 30er-Jahre rund ein Vierteljahrhundert, um sich zu erholen.


Es gibt also durchaus ein Risiko, mit Aktien auch langfristig auf großen Verlusten sitzen zu bleiben. Nur: Dieses Risiko ist relativ klein, und deswegen ergibt es keinen Sinn, die ganze Anlagestrategie darauf abzustellen.

Eine ganz schlechte, ebenfalls eigennützige Rolle spielen die Crash-Propheten. „Sex sells“ mag stimmen, „Crash sells“ stimmt auf jeden Fall. Das Risiko dieser Auguren ist gering: Trifft der Crash nicht ein, vergisst man sie. Gibt es einen Einbruch, dann haben sie rechtzeitig gewarnt, weil sie ohnehin ständig gewarnt haben: Eine Uhr, die steht, geht auch zweimal am Tag genau richtig.

Die Stimmung, die diese Leute verbreiten, verzerrt die Risikowahrnehmung. Der ganz große Zusammenbruch, ein eher unwahrscheinliches Ereignis, erscheint manchen Deutschen so als beinahe unausweichlich. Verknüpft wird diese Schwarzmalerei gerne damit, den Euro schlechtzureden und Gold zu verkaufen. In Deutschland machen manche Autoren zusätzlich lustvoll ihr eigenes Land schlecht, um die Auflage zu steigern.


Zu viel Angst vor Blasen

Die Folgen sind verderblich. Erstens trauen sich viele Anleger gar nicht erst an Anlagen heran, die mit Risiken verbunden sind, und verzichten so auf eine wahrscheinlich auskömmlichere Altersvorsorge. Hinzu kommt: Jede Börsenbaisse wird als Vorbote des Super-Crashs empfunden, was dazu führt, dass nur abgebrühte Profis die Chance nutzen, zu niedrigen Kursen einzusteigen.

Zugegeben, es gibt heute Signale, die können einen nachdenklich stimmen. Negative Zinsen wirken absurd. Ein unendlich langer Aufschwung scheint zu schön, um wahr zu sein. Der weltweite Schuldenberg ist größer als je zuvor.
Aber das ist nicht die ganze Story. Real gerechnet, nach Abzug der Inflation, gab es Minuszinsen schon häufig. Die Abschaffung der Inflation, eigentlich ein Fortschritt, lässt das Bild nur deutlicher zutage treten. Gemessen an der globalen Wirtschaftsleistung ist die Verschuldung seit 20 Jahren nur wenig gestiegen.

Rechnet man ein, dass die Zinsen heute sehr viel niedriger sind, zeigt sich eine weitaus geringere Last als damals. Diese niedrigen Zinsen sind auch ein plausibler Grund für die hohe Bewertung von Aktien und zum Teil auch Immobilien. Blasen an Märkten entstehen meist, wenn die Werte ohne plausiblen Grund, getragen von überschäumendem Optimismus ansteigen – das ist heute nicht der Fall.


Der Kapitalismus passt sich an

Vor allem aber: Immer wieder zeigt sich, dass der internationale Kapitalismus enorm anpassungsfähig ist. Bei allem Stress, den die Politik mit dem globalen Handelskonflikt oder dem chaotischen Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union schafft: Die Wirtschaft kommt auch mit schlechter Politik erstaunlich gut zurecht.

Der Welthandel bricht trotz des permanenten Streits zwischen China und den USA nicht zusammen, die Lieferketten organisieren sich zum Teil recht schnell neu. Die Briten werden ihr Politik-Chaos überleben, wahrscheinlich behält London zu einem guten Teil die einmalige Position als Finanzstandort, der nur noch in New York einen ernsthaften Konkurrenten hat.

Deutschland hat trotz massiver, zum Teil selbst verschuldeter Probleme in der Autoindustrie eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit. Und selbst für die Politik gilt: Unvollkommene Strukturen wie die Europäische Union sind erstaunlich überlebensfähig, weil viele Menschen ihren Nutzen erkennen.

Heißt das, es gibt keine Risiken? Nein, natürlich nicht. Aber wahrscheinlich kommt nach jeder Krise bald ein neuer Aufschwung. Heißt das, dass ein ganz großer Crash völlig ausgeschlossen ist? Auch das nicht. Aber es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ein Krieg ausbricht oder dass wir in zwei Jahren eine schwere Krankheit bekommen.

Richten wir unsere Lebensplanung auf solche Ereignisse aus? Nein, und das ist auch richtig so. Ein Minimum an Optimismus ist in allen Bereichen lebenswichtig.



Die Quartalsergebnisse: Das ist keine Basis für eine nachhaltige Börsenrally

Von "übertroffenen" Erwartungen sollte man sich in der Berichtssaison nicht blenden lassen. 

Die 2020er Gewinnerwartungen werden weiter reduziert. Hoffnung treibt die Märkte.

Die Quartalsberichtserstattung (QIII 2019) nähert sich dem Ende, viele Fragen wurden beantwortet, einige erst aufgeworfen, etwa: waren die Zahlen wirklich so gut, um die starken Kursentwicklungen der letzten Wochen zu rechtfertigen? Qualitativ lässt sich aus den Berichten herauslesen, dass sich die Lage nicht weiter verschlimmert hat und die Politik keine neuen Unsicherheiten geschaffen hat. Aber von einer spürbaren Trendwende wird auch nicht gesprochen. Und die Politik mag die Lage nicht verschärft, aber zumeist auch nicht gelöst haben. Quantitativ hat man größeren Interpretationsspielraum – je nachdem, womit die Ist-Zahlen verglichen werden. 

Im Vergleich zum Vorjahr etwa sind die Gewinne der US-Firmen um 1,9 Prozent zurückgegangen

Aber im Vergleich zu den Erwartungen? Schwer zu sagen, da diese im Vorfeld der Berichterstattung regelmäßig nach unten revidiert werden. Umso mehr "Überraschungen" oder "Beats" gibt es dann. Ganze 80 Prozent der Unternehmen im S&P 500 haben sich auch nun wieder selbst übertroffen.

Wie wenig das zu bedeuten hat, sieht man an den weiteren Gewinnrevisionen für 2019 und 2020. Mittlerweile haben sich die globalen Gewinnschätzungen um über 13 Prozent gegenüber den Schätzungen von vor einem Jahr reduziert, für den S&P 500 immerhin um 8,6 Prozent. 

Zyklische, exportlastige Märkte wie der deutsche (Dax) und die Schwellenländer, wurden noch stärker reduziert. 


Den Aktienkursen hat das keinerlei Abbruch getan. Woran liegt das? 

Zum einen reicht es etwa im Falle des S&P 500 immer noch für einen satten Sprung von rund zehn Prozent für die geschätzten 2020er Gewinne, verglichen mit 2019 - wir rechnen nur mit 4 Prozent. 

Zum anderen findet die Berichtssaison nicht im luftleeren Raum statt. Im Vergleich zum Jahresanfang sind die Zentralbanken deutlich expansiver, befinden sich viele Frühindikatoren nicht mehr im freien Fall, und scheint es im amerikanisch-chinesischen Zollstreit wieder etwas konzilianter zuzugehen. Auch europäische Autos könnten noch von US-Strafzöllen verschont bleiben. 

Reicht das? "Die Gewinnschätzungen werden seit über einem Jahr revidiert, in beinah erschreckender Konstanz. Daran hat die Berichtssaison nichts geändert, die 2020er Schätzungen werden weiter reduziert. Das ist keine Basis für eine nachhaltige Börsenrally!


 

Die Party ist zu Ende …

Die „Liquiditätshausse“ überstrahlt die „Fundamentalbaisse“.

Die Anzeichen für ein Ende der guten Jahre sind nicht mehr zu übersehen. Immer mehr Branchen und Unternehmen geben den Abbau von Arbeitsplätzen bekannt. Die Produktion in den wichtigsten Industriesektoren ist rückläufig, die Automobilproduktion ist gegenüber dem ebenfalls schon schwachen Vorjahr um fast 25 Prozent eingebrochen. Der Auftragseingang in der deutschen Industrie sinkt seit fast einem Jahr und lag zuletzt fast neun Prozent unter dem Vorjahresniveau. Umfragen zeigen wenig überraschend ein sich rasch verschlechterndes Stimmungsbild bei den Unternehmen. Alle Zeichen stehen auf Rezession.


Auf tönernen Füßen

Deutschland und die Eurozone stehen vor der nächsten Rezession, wenn sie nicht schon mittendrin sind. Die EZB, der einzige bisher aktive Akteur, hat allerdings schon ein Großteil der Munition verschossen. Die Zinsen sind bereits negativ, Wertpapiere im Billionenvolumen wurden erworben. Natürlich kann sie diese Politik noch aggressiver fortsetzen und sie wird das zweifellos unter der Führung von Christine Lagarde tun. Parallel dazu werden weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um Ausweichreaktionen der Bürger zu verhindern, vor allem durch weitere Einschränkung der Bargeldnutzung.


Doch dürften diese Maßnahmen nicht ausreichen, um die Eurozone zu stabilisieren. Schon bisher war die konjunkturelle Wirkung eher die Folge der Abwertung des Euro als einer gestärkten Binnennachfrage. Diesmal wird der Versuch einer weiteren Schwächung des Euro jedoch auf erbitterten Widerstand der anderen Länder, namentlich der USA treffen. Nicht zufällig hat Donald Trump unmittelbar nach der letzten Ankündigung Mario Draghis, nochmals zu lockern, wütend getwittert, dass dies nur dazu diene, den Euro weiter „unfair“ zu schwächen.

Damit dürfte die EZB als Retterin ausfallen. Ihre Maßnahmen werden relativ zu den Gegenmaßnahmen der anderen Länder zu klein ausfallen und zu spät kommen. Für einen Währungskrieg ist die Notenbank der Eurozone schlichtweg nicht gerüstet.


Staat als Retter?

Angesichts dieser Aussichten wundert es nicht, dass immer mehr Experten nach einer stärkeren Rolle der Staaten rufen. Diese sollten ungeachtet der schon hohen Verschuldung mit kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen die Wirtschaft beleben und so eine neue Rezession und womöglich existenzbedrohende neue Eurokrise verhindern. Passend dazu gibt es immer mehr Vorschläge für eine direkte Finanzierung der Staaten durch die Notenbanken, um die Rezession abzuwenden. Alle Akteure wissen nur zu gut, dass sich unsere überschuldete Welt keine Rezession leisten kann, zu groß ist die Gefahr eines Ableitens in eine Deflation mit fallenden Vermögenspreisen, Pleitewellen und drastischer Arbeitslosigkeit.

Es ist schwer vorstellbar, dass andere Länder Konjunkturprogramme auflegen, die dazu führen, dass mehr aus Deutschland importiert wird. Wahrscheinlicher ist, dass wir noch mehr protektionistische Maßnahmen sehen werden, wenn die hiesige Politik nicht bei den schuldenfinanzierten Programmen mitmacht.

Dabei spricht aus deutscher Sicht nichts gegen eine deutliche Ausweitung der Investitionen des Staates. Der Stau der Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Bildung und Bundeswehr ist offensichtlich. Alles Bereiche in denen in den vergangenen zwanzig Jahren gespart wurde, während die Sozialleistungen immer weiter anwuchsen. Ohnehin ist die „schwarze Null“ ein Ammenmärchen der Politik, sind doch die Schulden des Staates bei sauberer Bilanzierung der gemachten Versprechen für Mütterrente und Rente mit 63 (um nur zwei Beispiele zu nennen) deutlich gestiegen.

Dennoch dürfte es eine Weile dauern, bis sich die deutsche Politik dazu durchringt, die Konjunktur zu fördern. Statt dringend erforderlicher Entlastungen für die Bürger denken unsere Politiker bekanntlich über neue Lasten nach.

Während die Politik in den letzten zehn Jahren nichts für die Sicherung des Wohlstands getan hat und sich stattdessen auf Umverteilung und die Verwirklichung mehr oder weniger sinnvoller sozialer Projekte konzentriert hat, droht nun das bittere Erwachen. Eine ganze Generation wird feststellen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass es Arbeit und Wohlstand gibt. 



Notenbanken rund um den Globus senken die Zinsen, um sich gegen den Abschwung zu stellen. Es wird nur nichts nützen. 


Noch nie in der Menschheitsgeschichte waren die Zinsen so niedrig wie jetzt. In den USA gehen die Daten über 200 Jahre zurück. In Großbritannien gehen die Daten über 300 Jahre zurück und auch dort lässt sich keine Periode finden, in der die Zinsen jemals niedriger gewesen wären. Einige Untersuchungen gehen sogar in das 13. Jahrhundert zurück. Die Schlussfolgerung bleibt die gleiche: Nie waren die Zinsen niedriger wie heute. 


Die Europäische Zentralbank und die FED und die BoJ werden ihre Geldpolitik weiter lockern, um sich gegen die globale Rezession zu stemmen. Noch niedrigere Zinsen bringen aber auch noch schädlichere Nebenwirkungen mit sich: Die „Liquiditätshausse“ überstrahlt die „Fundamentalbaisse“. Chancen und Risken an den Märkten lagen selten so eng beieinander und erfordern von jedem Anleger höchste Flexibilität, die sich aber lohnt und auszahlt. 





Aktien: Geldflut als riskanter Treiber

Die „Liquiditätshausse“ überstrahlt die die „Fundamentalbaisse“.

Die Aktienmärkte sind der wirtschaftlichen Entwicklung weit vorausgelaufen – und werden wohl noch weiter davoneilen. 


Tatsächlich werden die Märkte vor allem von der Aussicht auf billigeres Geld getrieben, das nicht nur von der Europäischen Zentralbank (EZB), sondern auch von der US-Notenbank (Fed) kommt. Der DAX hat seit Januar mehr als 17 Prozent zugelegt, an der Wall Street ist der S&P 500 noch stärker gestiegen.

Zur konjunkturellen Entwicklung passt das alles nicht, vor allem nicht zur deutschen. Die hiesige exportstarke Wirtschaft leidet besonders unter der sich abkühlenden Weltkonjunktur und dem Handelsstreit. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt und fällt und ist zuletzt auf das Niveau vom Frühjahr 2013 abgesackt. Gleichzeitig schrauben viele Unternehmen ihre Gewinnerwartungen zurück.

Die „Liquiditätshausse“ überstrahlt die die „Fundamentalbaisse“.

Angesichts der niedrigen bis negativen Renditen von Anleihen bleibt Investoren nicht viel anderes übrig, als in Aktien zu investieren. Aktien bieten zumindest die Chance, das Vermögen zu mehren. Auch wer regelmäßige Einnahmen haben will, braucht Aktien: Die Dividenden, die Unternehmen ausschütten, sind wesentlich höher als die Zinsen.

Doch die Anlage in Aktien wird riskanter. Viele Experten meinen, dass die EZB mit ihrer Geldpolitik nicht mehr viel ausrichten kann, um die Wirtschaft anzukurbeln

Trotzdem kann die Liquiditätshausse weitergehen, eben weil Anlegern die Anlagealternativen fehlen. Die Märkte werden aber nervöser, und zwischenzeitliche Rückschläge wahrscheinlicher. Wenn sich die Wirtschaft nicht von selbst wieder fängt, weil Verbraucher auf der einen Seite mehr konsumieren und auf der anderen Seite Unternehmen mehr verkaufen und mehr investieren, wird die Geldflut zum immer riskanteren Treiber für die Märkte. 

 



Vermeintlich defensive Aktien sind teuer geworden und dadurch auch risikoreicher

Als sicher geltende Aktien sind zuletzt stark gestiegen. So etwas gab es vor über 50 Jahren schon einmal, es folgte ein Absturz. Wiederholt sich die Geschichte?



Was haben Coca Cola, Pepsico, Pernod und Remy Cointreau gemeinsam? Sie sind auf Grund ihrer Marken bekannt. Außerdem sind ihre Aktien an der Börse stattlich bewertet. Wer sie heute kauft, bezahlt die Unternehmen und heruntergerechnet jeden Anteilsschein mit mehr als dem 20-fachen des Jahres-Nettogewinn.

Solch hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind ansonsten eher in der High-Tech-Branche anzutreffen. Denn hier schaffen es die Unternehmen oftmals, mit ihrem rasanten Gewinnwachstum die hohen Bewertungen rasch wieder abzubauen. Amazon ist dafür ein gutes Beispiel: Lange Zeit notierte die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von weit über 100 an der Börse. Trotzdem stieg und stieg der Aktienkurs immer weiter.

Doch weil die Gewinne noch sehr viel stärker als der Kurs zulegten, baute sich die sehr hohe Bewertung sukzessive wieder ab – trotz steigender Kurse. Amazon ist zwar immer noch sehr hoch bewertet, doch dem steht ein rasantes Gewinnwachstum und -potenzial gegenüber.

Von diesem rasanten Gewinnwachstum sind Coca Cola & Co weit entfernt. Anleger kaufen diese Aktien, weil sie sich etwas anderes erhoffen: Standfestigkeit in (künftigen) Krisen und verlässliche Dividenden. Der Kapitalerhalt geht über alles. 


Weil sich das hohe Sicherheitsbedürfnis mit den spekulativen Aktienmärkten nur schwer vereinbaren lässt, suchen vorsichtige Aktionäre in erster Linie große, etablierte und bereits fest im Markt verankerte Unternehmen mit berechenbaren und stetig steigenden Cashflows. Gefragt sind gute Firmenbilanzen, wenig Schulden - und vor allem eine hohe Dividende. Die Ausschüttungen gelten vielen Anlegern als der neue Zins in Zeiten, in denen es auf dem Sparbuch und mit Anleihen so gut wie gar keine Zinsen mehr gibt.

Gemeinsam ist diesen an der Börse hoch bewerteten Unternehmen, dass ihre Aktien auf stattliche Dividendenrenditen kommen: Bei Coca Cola sind es knapp dreieinhalb Prozent. Die Ausschüttungen erscheinen mit Blick auf die Vergangenheit mit großartiger Dividendenhistorie verlässlich. Das zieht immer neue Anleger an.


Sehr hohe Bewertungen machen Aktien anfälliger für Rückschläge


Doch Vorsicht: Je weiter die Bewertungen steigen, weil die Gewinne mit den Kursen nicht Schritt halten, desto anfälliger werden diese vermeintlich defensiven Aktien für Rückschläge. Niemand sollte sich wundern, wenn in einem künftigen Abschwung die Kurse von Coca Cola & Co stärker abstürzen als vermeintlich schwankungsreichere Aktien aus der High-Tech-Branche.


Die lange Börsengeschichte liefert dafür ein Beispiel. Vor gut 50 Jahren erwischte es rund 50 konstant wachsende Unternehmen. Dazu zählten Eastman Kodak, Johnson & Johnson, General Electric - und auch schon damals Coca Cola. All diese Aktien schienen die vielen positiven Eigenschaften eines stetigen Ertrags-, Dividenden- und Kurswachstums zu vereinen. Die Finanzmärkte nannten sie die Nifty Fifty - die schicken Fünfzig.

Das Problem war damals ähnlich der Situation heute: Sehr viele Anleger setzten auf diese vermeintlich perfekten Aktien - und trieben die Kurse in die Höhe. Nach dem Absturz dauerte es mehr als ein Jahrzehnt, bis diese schicken Aktien ihren alten Wert wieder erreichten. 


Ähnliches droht den hoch bewerteten Aktien wieder, sollten Anleger die Kurse von Pepsi & Co weiter in die Höhe treiben. Wer mit seinen vermeintlich sicheren Aktien im Depot einen Kollaps wie in den 70er-Jahren vermeiden möchte, sollte deshalb neben den stetig steigenden Gewinnen und Dividenden auch das Kaufinteresse der anderen Anleger im Auge behalten.

 

Denn je teurer ein Unternehmen wird, weil die Kurse schneller als die Firmengewinne steigen, desto größer ist die Absturzgefahr. Das gilt auch, wenn die Unternehmenserträge gut kalkulierbar sind und das Investment deshalb als sicher erscheint. Absolut sicher ist an der Börse keine Aktie. 




Minizinsen machen Sparer und Anleger mürbe


Seit vor einem Jahrzehnt die Zinsen in Richtung null sanken, summieren sich die Zinseinbußen der privaten deutschen Haushalte bei Einlagen, Rentenpapieren und Versicherungen nach Abzug der Inflation auf inzwischen 648 Milliarden Euro. 

Die lang anhaltenden Niedrigzinsen hinterlassen mittlerweile deutliche Spuren bei deutschen Anlegern. 60 Prozent der Befragten zeigen sich frustriert mit Blick auf die magere Verzinsung ihrer Ersparnisse. Aufgrund der fehlenden Aussicht auf höhere Zinsen verfallen immer mehr Sparer in Lethargie und resignieren: Annähernd jeder Zweite (46 Prozent) verspürt inzwischen keine Lust mehr, die Rendite von verschiedenen Geldanlagen miteinander zu vergleichen - Umfrage Anlegerbarometer. Der Blick auf die Depotauszüge fällt bei vielen Bundesbürgern ernüchternd aus: 62 Prozent derjenigen, die 2018 Geld angelegt haben, sind mit der Wertentwicklung unzufrieden, hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB) ermittelt.  


Trotz allem ist es bemerkenswert, dass Sparer offensichtlich die zufriedeneren Menschen sind. Von den Befragten, die monatlich sparen, sind knapp zwei Drittel mit dem Leben insgesamt zufrieden (63 Prozent) - und zwar unabhängig davon, was sie verdienen. Ganz gleich ob geringes Einkommen, mittleres oder hohes Einkommen äußern Sparer eine größere Lebenszufriedenheit. Wer mit seinem Leben zufrieden ist, spart durchschnittlich 481 Euro pro Monat. Das entspricht einer Sparquote von 14,6 Prozent. Alle anderen Sparer kommen auf eine Quote von 11,8 Prozent und legen 316 Euro monatlich beiseite. 


Wer zufrieden ist, glaubt zudem häufiger, seine finanzielle Zukunft selbst in der Hand zu haben. Drei Viertel (75 Prozent) der zufriedenen Menschen geben an, dass sie durch ihr eigenes Sparverhalten beeinflussen können, wie sie in zehn Jahren finanziell aufgestellt sind.


Schöne Ferien - Deutsche Sparer greifen für Ihren Urlaub tief in die Taschen. In den Sommerferien heißt es für die meisten: „Koffer packen und ab in den Urlaub!“Für Urlaubsreisen werden im Schnitt 174 Euro pro Monat gespart. Beim Blick auf die Kosten wird deutlich, dass den Menschen hierzulande die schönsten Wochen im Jahr eine Menge wert sind: Für den letzten Haupturlaub haben die Befragten durchschnittlich 1.352 Euro pro Person ausgegeben. Für alle Urlaubsreisen zusammen waren es im vergangenen Jahr im Schnitt sogar 4.251 Euro pro Haushalt. Viele bezahlen ihre Reise dabei mit Geld, das sie extra dafür gespart haben. 



JP Morgan sagt: Inverse US-Zinskurve ist bullisch für Aktien


Marko Kolanovic, der Chef der Quant-Strategie von JP Morgan und einer der weltweit angesehensten Quant-Analysten, sagte jüngst, Anleger sollten die Inversion der Zinskurve nicht zwingend als ein negatives Signal ansehen.

 

In einer Studie zum Aktienmarkt schrieb Kolanovic, dass das Phänomen der inversen Zinsstrukturkurve zwar als sehr zuverlässiger Indikator für eine Rezession gilt, aber auch dazu tendiert, hohe Renditen am Aktienmarkt anzukündigen.

 

"In der Vergangenheit haben die Aktienmärkte nach einer Inversion der Zinskurve tendenziell die höchsten Renditen in den darauffolgenden Monaten und Quartalen erzielt. Erst nach etwa 30 Monaten fiel die Performance des S&P 500 unter den Durchschnitt", sagte er.

 

Kolanovic gilt als absoluter Fachmann an der Wall Street, der die Entwicklungen an den Finanzmärkten vor drei Jahren sehr präzise vorhergesagte. 

 

Die Aktienmärkte kommen aktuell nur schwer in Fahrt, nachdem sich die Zinskurve der dreimonatigen und zehnjährigen US-Renditen am vergangenen Freitag umgekehrt hatte. Je stärker diese Zinskurve invertiert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession. Im Schnitt kommt es 311 Tage nach dem Signal zu einer Rezession, so zerohedge in einem Artikel.

 

Die Federal Reserve of New York hatte damals selbst gesagt, dass eine inverse Zinsstrukturkurve ein extrem präziser Indikator für eine heraufziehende Rezession sei. So habe eine inverse Zinskurve die letzten sieben Rezessionen vorhergesagt.


 

Warum sich "DAX und Co."  2019 wieder erholen werden 


Die US-Wirtschaft wächst 2019 robust mit 2,5 Prozent
Sorgen vor einer starken Wachstumsabschwächung oder sogar einer Rezession der US-Konjunktur im Jahr 2019 kommen zu früh. Vor dem Hintergrund robuster Konsumausgaben, gestützt durch einen weiterhin lebhaften Arbeitsmarkt, wird die US-Wirtschaft 2019 mit 2,5 Prozent wachsen. Nominal beträgt das Wachstum 4,8 Prozent. Die USA werden daher für einen Großteil der DAX-Unternehmen auch 2019
 ein wachsender Markt bleiben


Der DAX erholt sich unter großen Schwankungen auf ca.12.500 Punkte. 

Der DAX wird sich 2019 unter sehr großen Schwankungen in einer breiten Range zwischen 9.500 und 12.500 Punkten seitwärtsbewegen. Belastet durch den von US-Präsident Trump angezettelten Handelskrieg, der Wirtschaftsabschwächung in China und Gewinnwarnungen einzelner DAX-Unternehmen geht der deutsche Markt schwer angeschlagen in das Jahr 2019. Doch wir erwarten eine Beruhigung im Handelskrieg, und Chinas Notenbank und Regierung sollte es ähnlich wie 2016 gelingen, die Wirtschaft in China zu stabilisieren. Daher erwarten wir im Verlauf des Jahres 2019 wieder ein besseres Umfeld für den DAX


Das DAX-KGV erholt sich 2019 leicht auf 12,5

Vor dem Hintergrund des enttäuschenden Aktienjahrs 2018 ist die Bewertung an den Aktienmärkten mittlerweile wieder deutlich attraktiver. 

So ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX seit Anfang 2018 von 14 auf 11 gefallen, und auch für den S&P 500 in den USA ist das KGV von 19 auf 15 gefallen. Der Markt hat unserer Meinung nach damit begonnen, ein Rezessionsszenario einzupreisen. Dank der noch relativ expansiven Geldpolitik im Euroraum und den USA und der expansiveren Fiskalpolitik in China glauben wir nicht an so ein pessimistisches Szenario. Daher sollte sich das DAX-KGV bis Ende 2019 wieder auf 12,5 erholen. 


Weil die Gewinnentwicklung 2018 vielfach von Sondereffekten bei den DAX-Unternehmen geprägt war, gehen wir davon aus, dass sich die Gewinnlage 2019 wieder verbessert. Die aktuellen Analystenschätzungen, die für 2019 im DAX einen Gewinnanstieg von (wiederholt) zehn Prozent fortschreiben, dürften jedoch erneut zu optimistisch geschätzt sein. Eine Größenordnung um fünf Prozent Gewinnanstieg im DAX erscheint realistischer, auch für den Euro Stoxx 50. 

DAX-Unternehmen kaufen auch 2019 stetig eigene Aktien zurück 
Die DAX-Unternehmen haben 2018 nicht nur 37 Milliarden Euro an Dividenden an ihre Investoren gezahlt, sondern auch für ungefähr 7 Milliarden Euro eigene Aktien zurückgekauft. Mit adidas, Allianz, Covestro, Deutsche Börse, Linde, Münchener Rück und Siemens verfolgen derzeit sieben DAX-Unternehmen die Strategie, mit dem Rückkauf eigener Aktien die Aktienanzahl stetig zu reduzieren. Am US-Aktienmarkt gehen aktuelle Prognosen von 1.200 Milliarden US-Dollar Aktienrückkäufen im Jahr 2018 und nochmals 1.000 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 aus, getrieben von der US-Steuerreform. Aktienrückkäufe könnten daher insbesondere in den USA ein wichtiger Faktor werden, dass sich die Aktienmärkte 2019 doch besser als derzeit befürchtet entwickeln werden. 


Der S&P 500 erholt sich 2019 dank steigendem Gewinntrend wieder auf 2.900 Punkte
Im Gegensatz zum DAX ist der Gewinntrend des S&P 500 immer noch dynamisch aufwärtsgerichtet, unterstützt von den anhaltenden positiven Effekten der US-Steuerreform und der Welle der Aktienrückkäufe. Wir erwarten, dass sich der S&P-500-Gewinntrend im Jahr 2019 nochmals um 6 Prozent verbessern wird, und in diesem Fahrwasser sollte sich der S&P 500 wieder in Richtung 2.900 Punkte erholen. Stärkere Kursgewinne sind für den S&P 500 nicht drin, da US-Investoren mittlerweile mit einer Rendite von fast 3 Prozent für zweijährige US-Staatsanleihen eine relativ attraktive risikolose Anlagealternative haben. 


Der Euro STOXX 50 schafft 2019 eine Erholung in Richtung 3.300 Punkte
Vor allem politische Risiken im Euroraum haben den Euro STOXX 50 2018 ausgebremst. Wir sind überzeugt, dass spätestens nach der Europawahl Ende Mai die Politiker eine tragfähige Lösung für Italien finden werden. Zudem ist das KGV für den Euro STOXX 50 zuletzt von 15 auf 11 gefallen. Dank abnehmender politischer Risiken und attraktiverer Bewertung wird sich der Euro STOXX 50 2019 auf 3.300 Punkte erholen.

Januar 2019 



Börsenabschwung kostet Deutsche 100 Milliarden Euro


DAX Jahresergebnis erstmals seit 2011 deutlich NEGATIV (ca. MINUS 18%)!

Wir hatten Sie seit März 2018 regelmäßig gewarnt.


Noch ist das Jahr nicht ganz um, aber die Volkswirte der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) haben schon einmal überschlagen, wie sich das Geldvermögen der Deutschen 2018 entwickelt hat. Das Ergebnis ist ernüchternd: um gerade einmal zwei Prozent konnten die Deutschen ihre Barmittel in diesem Jahr steigern, auf 6,01 Billionen Euro. Das ist das schwächste Wachstum seit dem Jahr 2011, wie AGI-Volkswirt Arne Holzhausen schreibt.


Allein die schwache Entwicklung am deutschen Aktienmarkt schlägt ins Kontor: obwohl die Deutschen nicht gerade ein Volk von Aktionären sind, hat der kräftige Rücksetzer an der Börse ihr Geldvermögen um 100 Milliarden Euro oder 2 Prozent schrumpfen lassen. Allein der Leitindex Dax hat in diesem Jahr um 20 Prozent nachgegeben, was einem Rückgang des Börsenwerts aller 30 in ihm enthaltenen Unternehmen von rund 275 Milliarden Euro entsprach.


Dass es am Ende doch noch für ein positives Wachstum reichte, liegt vor allem daran, dass die Deutschen insgesamt im Jahr 2018 ausgesprochen viel Geld zurückgelegt haben, nämlich mehr als jeden zehnten eingenommenen Euro. Mit 10,3 Prozent liegt die Sparquote nach Angaben der AGI so hoch wie zuletzt vor zehn Jahren.


Die Summe, welche die Deutschen im ablaufenden Jahr frisch angelegt haben, schätzt Holzhausen auf 250 Milliarden Euro. Dahinter stehe vor allem die robuste Entwicklung der Beschäftigtenzahlen und der Einkommen. Aber auch die zunehmende politische Unsicherheit nennt Holzhausen als Grund dafür, dass die Deutschen mehr Geld für schlechte Zeiten zurücklegen. 


DAX : ERSTMALS SEIT DEZEMBER 2016 UNTER 11.000 PUNKTEN

 

Nach dem Unterschreiten der zyklischen Tiefs bei 11.051/11.009 Punkten kannte das Aktienbarometer kein Halten mehr und schloss zum Handelsende sogar die aus dem Dezember 2016 stammende Kurslücke. Das ist ein wichtiges Stichwort, denn bei den deutschen Standardwerten stehen inzwischen drei Abwärtsgaps in Folge zu Buche. Eine solche Häufung von Kurslücken gab es beim DAX erstmals während der Atomkatastrophe von Fukushima. Letztlich signalisiert dieses Verhaltensmuster einen hohen Grad an Unsicherheit bzw. einen von der Psychologie dominierten Markt. In dieser Gemengelage definieren die alten Hochs vom August bis November 2016 bei rund 10.800 Punkten eine wichtige Haltezone. Fällt auch diese Bastion droht das Aktienbarometer möglicherweise das kalkulatorische Kursziel von rund 10.000 Punkten (unmittelbar) auszuschöpfen. Stabilisiert sich der DAX bei 10.800 könnte ein kleiner Jahresendspurt beginnen....aber nur dann. 


 


 

Hedgefonds-Guru sieht schwarz für den Aktienmarkt

 


Das von Starinvestor Ray Dalio gegründete Unternehmen Bridgewater Associates ist die weltgrößte Hedgefondsgesellschaft und verwaltet insgesamt rund 160 Milliarden Dollar für mehr als 350 institutionelle Anleger in verschiedenen Anlagevehikeln.

Ray Dalio, lange Zeit bekannt für seine Erwartung steigender Aktienkurse, sieht nun schwarz für den Aktienmarkt. "Wir haben sehr viel aus den Märkten gequetscht", sagte Dalio bei einer Diskussionsveranstaltung mit Bloomberg. "Wir werden niedrige Renditen für eine sehr, sehr lange Zeit haben", so Dalio. 


Die Niedrigzinsen und die Liquiditätsflut, die die Vermögenspreise auf "sehr hohe Niveaus" getrieben hätten, seien weitgehend am Ende.


Die Welt sei alles in allem "gehebelt long" positioniert, so Dalio. "Eine der größten Quellen für die Rendite von Vermögenswerten war, dass die Zinsen niedrig waren im Vergleich zur Aktienperformance." Deshalb habe es eine Flut an Übernahmen und Fusionen gegeben, was zusammen mit Steuererleichterungen die Vermögenswerte immer weiter nach oben getrieben habe.

Bereits seit längerer Zeit vertritt Dalio die These, dass die Erholung seit der Finanzkrise von 2008 nur vorübergehender Natur war. Denn die Erholung wurde vor allem durch eine dramatische Schuldenausweitung und künstlich gesenkte Zinsen erkauft.


Dalio sieht historische Parallelen zwischen der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 und der Finanzkrise des Jahres 2008. Auch am Ende der "goldenen Zwanziger" hatte eine schuldengetriebene Expansion die Aktienmärkte auf immer neue Hochs getrieben, bevor die Blase platzte. Nach einigem Zögern wurden auch damals die Zinsen auf null gesenkt, was vorübergehend zu einer Erholung an den Aktienmärkten führte.

Die aktuelle Situation entspreche der am Ende der 30er-Jahre und insbesondere der Situation im Jahr 1937, so Dalio. Der kurzfristige Schuldenzyklus sei heute wie damals in den letzten Zügen. Im Jahr 1937 erreichte der S&P 500 ein Hoch, das in der Folge für viele Jahre nicht mehr überschritten wurde.


Nicht nur in Bezug auf die Finanzmärkte, sondern auch in Bezug auf die politische Situation sieht Dalio Parallelen zur damaligen Zeit. So gebe es auch jetzt wieder, wie damals, eine immer größere Schere zwischen arm und reich, ausgelöst durch die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken. Durch den Aufkauf von Vermögenswerten durch die Notenbanken seien die Vermögenspreise stark gestiegen, während sich die wirtschaftliche Situation normaler Arbeitnehmer kaum gebessert habe. Dies habe damals wie heute auch den Populismus in der Politik befördert, so Dalio. Der heutige Aufstieg Chinas habe Parallelen zum Erstarken Deutschlands und Japans in 30er Jahren, so Dalio.



Die Deutschen gehen lieber zum Zahnarzt als sich um Ihre Geldanlage zu kümmern

Die mangelnde Beschäftigung mit dem Thema Geld führt dazu, dass die Deutschen zu wenig, falsch oder mit ungeeigneten Instrumenten ihre Sparziele verfolgen. Immerhin 90 Prozent der Befragten halten es für immer wichtiger, sich selbst um die Altersvorsorge zu kümmern. Knapp die Hälfte von ihnen behauptete, sich einmal im Monat oder häufiger mit dem Thema Sparen und Geldanlage zu befassen. Wichtigster Grund, warum die Deutschen sich nicht mehr mit ihrem Geld beschäftigten: „Es macht mir keinen Spaß“, gaben 43 Prozent der Befragten zu. Weitere Gründe: „Ich habe in Finanzinstitute kein Vertrauen“ (40 Prozent), „ich bin stark verunsichert, was ich tun soll“ (37 Prozent), und „ich verstehe nicht die Infomaterialien der Finanzinstitute“, sagten ebenfalls 37 Prozent. 

Immerhin sehen sich die Deutschen nach dieser Umfrage selbst in der Pflicht, sich zu informieren. 87 Prozent der Befragten gaben an, jeder sei selbst für unzureichendes Finanzwissen verantwortlich. Diese Meinung vertraten 89 Prozent der Männer und 85 Prozent der Frauen. 59 Prozent sahen die Ursache in der Tatsache, dass man in Deutschland über Geld nicht gern spricht. (Meinungsforschungsinstitut Forsa). 



Bundesbank-Präsident Weidmann:


"Das Vermögen der Sparer schmilzt und den Unmut der Sparer über die Niedrigzinsen kann ich gut verstehen.

Die Zinsen sind seit Jahren niedrig. Das bekommen die privaten Sparer zu spüren. Ihre Vermögen werden geringer. Demnach sinkt die reale Rendite, die ein durchschnittlicher Haushalt mit seinem Depot erzielt, unter Null. Das Finanzvermögen der Bevölkerung werde also jeden Tag weniger" 




Fassen Sie gute Vorsätze für Ihr Geld

 

Die Deutschen sind bekanntlich fleißige Sparer. Die Sparrate schwankt seit Jahren um die zehn Prozent. Das heißt, jeder zehnte verdiente Euro wird zur Seite gelegt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Kein anderes Volk unter den Industrieländern legt sein Geld unproduktiver an. Denn das Ersparte liegt auf niedrigst oder gar nicht mehr verzinsten Konten rum - Rendite Fehlanzeige. Deshalb ist es Zeit für gute Vorsätze. Die sollten nämlich nicht das wöchentliche Sportprogramm, die gesunde Ernährung oder das Familienleben betreffen, sondern eben auch die Geldanlage.

Vorsatz Nummer eins: Lassen Sie Ihr Geld arbeiten! Das Ersparte sollte nicht einfach "rumliegen", es soll sich vermehren - zumindest die Chance dazu haben. Zinsanlagen sind da definitiv der falsche Weg. Zumindest ein Teil des Geldes - je nach Risikoneigung und Anlageziel eben mehr oder weniger - sollte beispielsweise in Aktien investiert werden. Viele Papiere bieten deutlich höhere (Dividenden-)Renditen als Anleihen. Natürlich können Aktien im Kurs schwanken, aber langfristig sind sie die renditestärkste Anlageklasse. Das hat übrigens höchst amtlich auch die Bundesbank bestätigt.

Womit wir bei Vorsatz Nummer zwei wären: Legen Sie langfristig an! Aktieninvestments sind nichts für einen kurzen Atem. Wer sein Geld in ein, zwei oder drei Jahren braucht, sollte es nicht an der Börse investieren. Aktienanleger brauchen Zeit. Zeit, um auch Kursschwankungen auszusitzen. Aktien sollten deshalb mindestens fünf, besser sogar zehn und mehr Jahre gehalten werden, nur dann stimmt die Rendite.

Auch das allerdings nur, wenn Vorsatz Nummer drei beherzigt wird. Der lautet: Sie bleiben Ihrer Strategie treu! Die meisten Strategien gehen nur dann auf, wenn man auch in schwierigen Phasen nicht von ihnen abweicht. Wer ständig die Anlageklassen wechselt, verliert in der Regel Geld. Auf jeden Fall kostet es, schließlich heißt eine alte Börsenweisheit: Hin und Her macht Taschen leer! Wer also bei Turbulenzen die Nerven verliert, sollte die Finger von Aktien lassen. Für alle anderen gilt: Lassen Sie Ihr Geld arbeiten.


Fast 1.200% Kursgewinn - DAX Entwicklung der letzten 30 Jahre 

 

Vor 30 Jahren, im Sommer 1988, wurde der Deutsche Aktienindex ins Leben gerufen und rückwirkend zum 31. Dezember 1987 auf 1.000 Punkte normiert. 

Fast 1.200% Kursgewinn. Das hört sich nicht nur beeindruckend an, das ist es auch. Dabei reden wir hier keineswegs von Bitcoin oder hoch spekulativen Optionsscheinen, sondern vom Deutschen Aktienindex, der diese Entwicklung in den ersten 30 Jahren seiner Geschichte aufs Börsenparkett gelegt hat (Stand 31.12.2017). Umgerechnet entspricht die Preisentwicklung des DAX einer jährlichen Rendite von durchschnittlich über 9%. Dies bedeutet, dass sich das angelegte Vermögen im Mittel alle acht Jahre verdoppelt hat.

Konstruktion und Zusammensetzung

Erwirtschaftet wurden die besagten Renditewerte von den jeweils 30 größten und umsatzstärksten deutschen Aktien. Diese machen, jeweils gewichtet mit der Marktkapitalisierung ihres Streubesitzes, die Zusammensetzung des DAX aus. Obwohl er nur aus 30 Blue Chips besteht, repräsentiert der DAX rund 80% der gesamten deutschen Marktkapitalisierung. Die höchste Gewichtung machen mit 8,9 bzw. 8,5% derzeit SAP und Siemens aus. 

Ein wesentlicher Treiber für die Wertzuwächse ergibt sich aus der Konstruktion als Performance-Index. Während andere bedeutende Aktienindizes meist nur die Kursentwicklung der in ihnen enthaltenen Titel widerspiegeln (Kurs- oder Preis-Index), wird bei der Berechnung des Deutschen Aktienindex unterstellt, dass Dividenden und andere Kapitalabflüsse (z.B. Bezugsrechte) unmittelbar wieder in die jeweilige Aktie reinvestiert werden. Über die Jahre machen diese Reinvestitionen mehr als die Hälfte der Gesamtperformance aus. Dies lässt sich am DAX-Kursindex ablesen, der aktuell bei 6.420 Punkten und damit noch nicht einmal halb so hoch wie der „große“ DAX notiert.

DAX  mit Höhen und Tiefen

Der Verlauf des Aktienmarktbarometers war von diversen Höhen und Tiefen geprägt. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase und den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA ging es mit dem deutschen Leitindex im Jahr 2002 beispielsweise um fast 44% nach unten. Ähnlich hoch waren die Verluste auch in der Finanzkrise 2008 (-40,4%). Andererseits gab es jedoch auch eine ganze Reihe von Jahren mit Zuwächsen von über 30% (1988, 1989, 1999, 2003) bzw. sogar 40% (1993, 1997). Langfristig – und das ist das Entscheidende – hat sich der Index von Rückschlägen immer wieder in überschaubarer Zeit erholt. So gibt es in der Historie des DAX nur ganz wenige 5-Jahrszeiträume mit einer negativen Performance. Ein eindrucksvolles Bild von seiner relativen Stabilität liefert das DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts

Auch wenn Kursentwicklungen der Vergangenheit niemals auf die Zukunft fortgeschrieben werden können, spricht doch einiges dafür, dass sich die Erfolgsgeschichte des Deutschen Aktienindex auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten langfristig fortsetzen wird. Ob dies mit ähnlichen Wachstumsraten geschieht wie in der Vergangenheit, sei einmal dahingestellt. So gehen wir zumindest für die nähere Zukunft eher von durchschnittlichen Zuwächsen zwischen 5-6 % statt von 9% aus  Aber selbst dann stünde der DAX bei seinen 60. Geburtstag irgendwo zwischen 58.000 und 77.000 Punkten.   

Juni 2018


Achtung Anlagebetrüger

 

Jahr für Jahr werden Anleger in Deutschland um Millionenbeträge „erleichtert“. Das Bundeskriminalamt schätzt, dass jährlich bis zu 2,5 Milliarden Euro im sogenannten „Grauen Kapitalmarkt“ durch Anlagebetrug versickern - Tendenz steigend.

Woran erkennt man aber ein unseriöses Angebot? Hier einige Tipps, wie Anleger ihr Geld vor Betrügern schützen können.  

Vorsicht bei „zweistelligen Renditen ohne Risiko“

Locken die Anbieter mit traumhaften Gewinnversprechen, sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Renditen von mehr als zehn Prozent sind nur mit hochriskanten Anlageformen zu erreichen, bei denen auch der Totalverlust droht. Als Vergleichsmaßstab kann der aktuelle Zinssatz einer zehnjährigen Bundesanleihe herangezogen werden, der bei jeder Bank erfragt werden kann. Gegenangebote erleichtern den Vergleich.

Besondere Vorsicht gilt bei ungebetenen Telefonanrufen. Telefonwerbung ist in Deutschland verboten, sofern noch keine Geschäftsbeziehung zu dem Angerufenen besteht.

Erst Vergleichszeiträume von fünf bis zehn Jahre sind aussagekräftig

Anfängliche Erträge beweisen nicht zwingend die Seriosität der Anlage. Oft sollen Anleger lediglich verleitet werden, noch mehr Geld zu investieren. Aussagekräftig sind erst Vergleichszeiträume von fünf bis zehn Jahren.

Versucht der Vermittler, den potentiellen Anleger unter Zeitdruck zu setzen, heißt es besser Finger weg. Dadurch soll dem Neukunden die Chance genommen werden, das Angebot sorgfältig zu prüfen.

Seriösität des Anbieters ist entscheidend

Vor der Unterschrift sollte die Seriösität des Anbieters geprüft werden. Dabei warnen Experten davor, sich auf das Urteil von Verwandten oder Bekannten zu verlassen, die selbst „eingestiegen“ sind. Misstrauen ist bei unbekannten Firmen angesagt, über die keine sicheren Informationen erhältlich sind. Auch die Einschaltung eines Treuhänders oder Notars garantiert noch nicht die Seriosität des Anlageangebotes.

Die Polizei rät außerdem, sich den Ausweis des Vermittlers zeigen zu lassen und die Daten zu notieren.

Bei Firmensitzen im Ausland steckt oft nur ein Briefkasten dahinter. Auch sind Anlagebetrüger gerade in exotischen Ländern nur schwer zu ermitteln und gerichtliche Auseinandersetzungen meist aussichtslos, sagen Juristen.

Weitere Informationen zu dem Thema gibt es im Internet unter den Adressen: www.anlageschutz.de; ; www.polizei.propk.de/vorbeugung/betrug/anlage 

2018 - ganzjährig


ALTERSVORSORGE - Wenn die Rente nicht reicht

 

Heute sorgen sich viele Deutsche um ihr finanzielles Auskommen im Alter. So meint immerhin ein gutes Drittel der Deutschen, im Ruhestand etwas dazuverdienen zu müssen, um über die Runden zu kommen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Marktforscher von Kantar Emnid unter mehr als 2 000 Bürgern. Ein Viertel glaubt sogar, staatliche Unterstützung zu brauchen. Knapp zwei Drittel erwarten, finanziell abgesichert zu sein.

Trotz dieser Sorgen spart ein gewichtiger Teil der Deutschen nicht fürs Alter, wie die Umfrage ergibt. Nahezu jeder Dritte legt nichts für später auf die hohe Kante. Fast jeder Zweite meint, kein Geld übrig zu haben. Ein Drittel will sein Geld lieber ausgeben. Ein Fünftel nennt Angst vor Verlusten als Hinderungsgrund, und 15 Prozent ist das Thema zu kompliziert.

Und auch diejenigen, die sparen, werden, werden kritisiert:  Zu viel Geld liegt nahezu unverzinst auf Konten und Sparbüchern, so die Kritik. Die Deutsche Bundesbank errechnet regelmäßig, dass dort knapp vierzig Prozent des Finanzvermögens der Deutschen von knapp sechs Billionen Euro ruhen. Ein Fünftel des Vermögens steckt demnach in Wertpapieren.

Der Umfrage zufolge legt eine Mehrheit der Sparer zwar zwischen 50 und 300 Euro im Monat fürs Alter zurück. Aber nur zwölf Prozent kaufen Wertpapiere. Fast die Hälfte zahlt in eine private Rentenversicherung ein, ein Viertel legt das Geld auf ein Konto. Doch dort lässt sich kaum mehr ein Vermögen bilden, weil ohne Zins auch der langfristig Rendite steigernde Zinseszins fehlt. Rentenversicherungen sind beliebt, weil sie eine feste lebenslange Zahlung versprechen. Für langfristige Sparziele raten Finanzexperten aber zu Aktien oder Fonds, die jedoch vor allem kurzfristig erheblich im Wert schwanken können. Das muss ein Anleger aushalten können. 

April 2018


Sind die Zinsen auf Einlagen niedrig, setzen Anleger eher auf Aktien, weil diese höhere Renditechancen bieten.


In der breiten Masse der Bevölkerung ist diese Strategie allerdings noch immer nicht angekommen. 

Aktuell gibt es in Deutschland nur 10,3 Millionen Aktionäre und Aktienfondsbesitzer. Leider ist es ein verbreiteter Irrglaube, dass man nur mit sehr guten Wirtschaftskenntnissen in Aktien investieren kann. Doch wer vier einfache Grundregeln befolgt, kann auch ohne vertieftes Wissen Geld in Aktien anlegen::

1.    „Legen Sie Ihr Geld breit gestreut in Aktien unterschiedlicher Branchen an. Dies verringert spürbar das Risiko eines Totalverlustes, der bei einem Investment in eine einzelne Aktie nie ausgeschlossen werden kann.“

2.    „Investieren Sie langfristig. Je länger der Anlagehorizont ist, desto geringer ist die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden.“

3.    „Sparen Sie regelmäßig. Ein Sparplan auf Aktienfonds beispielsweise erlaubt dem Anleger, auch mit kleinen monatlichen Beträgen langfristig ein nennenswertes Aktienvermögen aufzubauen.“

4.    „Sparen Sie nicht nur in Aktien. Sie sollten für den täglichen Bedarf, den Urlaub und regelmäßig notwendige Anschaffungen wie Waschmaschine oder Kühlschrank genügend Geld auf dem Konto haben.“ 



Fehler beim Sparen gilt es zu verhindern

 

Ungeduldig, unkonkret und unrealistisch - das beschreibt ziemlich genau das Verhalten vieler Sparer. Sie wollen schnell reich werden, setzen sich aber kein konkretes oder/und ein viel zu hohes Sparziel. Genau das sind die drei Fehler bei der Geldanlage, vor denen der Fondsverband BVI jetzt warnt. Zu Recht.

Millionär wird man nicht über Nacht und auch nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate. Wer vom schnellen Reichtum träumt, läuft Gefahr, auf unseriöse Angebote hereinzufallen oder allzu riskante Wetten einzugehen. Ein Vermögen wird in der Regel über einen längeren Zeitraum aufgebaut. Deshalb gilt äußerste Vorsicht bei großen Versprechen. Vor allem, wenn es um Produkte oder Strategien geht, die man nicht versteht. Lieber Schritt für Schritt zum Vermögen. Es ist garantiert die bessere Strategie, früh mit dem Sparen anzufangen und es dann regelmäßig zu tun. Für den legendären Warren Buffett ist es übrigens einer der größten Fehler, sich das Sparen nicht frühzeitig anzugewöhnen. Anleger brauchen Geduld, dann kommt irgendwann auch der Erfolg.

Doch welcher Erfolg soll überhaupt erreicht werden? Viele Sparer haben da reichlich unkonkrete Vorstellungen. Auch das ist ein häufiger Fehler. Denn wer kein konkretes Ziel hat, der verliert sehr schnell die Disziplin. Vorsätze à la "mehr Sparen" sind zu schwammig. Ein bisschen konkreter darf es schon sein. Aber dazu müssen sich Sparer unweigerlich mit ihren Einnahmen und Ausgaben, der möglichen monatlichen Sparrate, ihrem Ziel und dem Zeitraum, in dem es erreicht werden soll, auseinandersetzen. Nur so merkt man, ob das Ziel überhaupt erreichbar ist. Und vermeidet Fehler Nummer drei: viel zu hohe Sparziele.

Unerreichbare Ziele überfordern den Menschen, und sie frustrieren. Wer sich zu ehrgeizige Sparziele setzt, schnürt sich finanziell die Luft ab und wird unweigerlich scheitern. Der BVI nennt folgende Faustregel: "Realistisch sind zwischen zehn und zwanzig Prozent des Haushaltsnettoeinkommens." Wenn man sich die Sparquote der Deutschen anschaut, die bei ungefähr zehn Prozent liegt, dann ist da noch Luft nach oben.

Januar 2018   

2017: Geldvermögen in Deutschland ist um 300 Milliarden. auf 6,1 Billionen Euro gestiegen

Nach vorläufigen Berechnungen dürften die Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im Anlagejahr 2017 um rund 300 Mrd. Euro auf 6,1 Billionen Euro gestiegen sein. Mit 5,2 Prozent lag das Wachstum über dem von 2016 (+4,7 Prozent). Getragen wurde der Vermögenszuwachs erneut vom Sparfleiß der Bürger und Kursgewinnen an den Aktienmärkten. Die Verzinsung von Einlagen, Rentenpapieren und Versicherungen erreichte dagegen einen neuen Tiefpunkt.

Offenbar lassen sich die privaten Haushalte bei ihren Sparbemühungen nicht von den niedrigen Zinsen entmutigen und legen einen wachsenden Teil ihres Einkommens zur Seite. So stieg die Sparquote im vierten Jahr in Folge auf voraussichtlich 9,8 Prozent. Neben der Ersparnis bildeten steigende Aktienkurse die zweite Stütze für den Vermögensaufbau in 2017. In der Summe sorgten Kursgewinne für einen Wertzuwachs bei Aktien, Aktien- und Mischfonds sowie Zertifikaten privater Haushalte von 93 Mrd. Euro.

In den letzten Jahren blieb die reale Verzinsung von Einlagen, Rentenwerten und Versicherungen dank niedriger Inflationsraten positiv. Mit der „Rückkehr“ der Inflation änderte sich das 2017 jedoch: Die Inflationsrate stieg auf voraussichtlich 1,7 Prozent und der Realzins drehte mit -0,8 Prozent stark ins Minus. Für die privaten Haushalte bedeutete das Wertverluste ihres Geldvermögens von 38 Mrd. Euro. Für 2018 rechnen wir bei kaum veränderten Rahmenbedingungen mit einem nominalen Anstieg der privaten Geldvermögen in Deutschland um gut vier Prozent auf 6,3 Billionen Euro.

Dezember 2017


04.10. | 2017 Fonds professionell

Thomas Fleck ist Finanzprofi durch und durch 

 

Bevor er sich als Honorarberater selbstständig machte, verantwortete er das institutionelle Geschäft bei Deka und Union Investment. Doch die Regulierung hat ihm den Spaß an der Vermögensverwaltung genommen.

Thomas Fleck konzentriert sich mit seinem Unternehmen My Advice ab sofort auf Finanz-Coaching und -Consulting. Erlaubnispflichtige Finanzgeschäfte wie die Anlageberatung oder die Vermögensverwaltung bietet er nicht mehr an. Seine entsprechende Bafin-Erlaubnis hat er zum 1. Oktober zurückgegeben.

Fleck begründet diesen Schritt mit den immer schärferen Vorgaben für dieses Geschäft. "Nach Inkrafttreten von Mifid II werden zunehmend und überproportional Ressourcen durch die erneut steigende Regulierung gebunden", so Fleck auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE.

Fleck hatte sein Unternehmen vor rund zwei Jahren in Friedrichsdorf bei Frankfurt gegründet (FONDS professionell ONLINE berichtete). Er ist in der Branche kein Unbekannter: Bevor er sich selbstständig machte, leitete er die Einheit "Institutionelle Investoren" bei der Dekabank. Zuvor hatte er bei Union Investment das Geschäft mit institutionellen Kunden außerhalb des genossenschaftlichen Finanzverbundes verantwortet. Auch Stationen bei der Deutschen Bank, dem US-Fondsanbieter Janus Capital und dem britischen Asset Manager Schroders stehen in seiner Vita.

"Der administrative und finanzielle Aufwand erhöht sich erheblich"
"Unter Mifid II steigen die Anforderungen zum Thema Compliance, und damit erhöht sich der zeitliche, administrative und finanzielle Aufwand erheblich", berichtet Fleck. "Es sind insgesamt noch mehr Reporting, Dokumentation und Transparenz nötig."

Er stört sich auch daran, dass im neuen Regelwerk nicht nur Banken und Vermittler, sondern auch Vermögensverwalter als "Vertreiber" von Finanzprodukten gelten. "Der Vermögensverwalter vertreibt aber keine Finanzinstrumente, sondern erwirbt diese für seinen Auftraggeber in dessen Namen und in seinem Interesse. Er steht damit in dessen Lager und nicht im Lager des jeweiligen Emittenten", betont Fleck.

"Freude an ratgebenden Finanzdienstleistungen erhalten"
"Der steigende Druck unter Mifid II bedeutet für Vermögensverwalter, dass sie insgesamt mehr Assets benötigen, um weiterhin wirtschaftlich sinnvoll arbeiten zu können", so der Finanzexperte. "Die Kosten, die durch die erneut steigende Regulierung entstehen, müssen zwangsläufig an die Kunden weitergereicht werden, die davon nur bedingt begeistert sein werden." Deswegen habe er sich für ein alternatives Modell entschieden, um "die Freude an ratgebenden Finanzdienstleistungen zum Wohle aller erhalten" zu können.

Nun bietet Fleck im Wesentlichen Finanz-Coaching und -Consulting an. Er möchte unter anderem Privatleuten Finanzwissen vermitteln. "Mit diesem Training sind Sparer und Anleger in kürzester Zeit fit für die Finanzmärkte und optimal ausgerüstet, um erfolgreich zu agieren", so Fleck. Außerdem bietet er an, Anleger beim Vermögensaufbau und -erhalt zu begleiten, indem er zum Beispiel bei der strategischen und taktischen Asset-Allokation berät, Tipps für die Auswahl geeigneter Anlageinstrumente gibt oder das individuelle Rendite-Risiko-Profil untersucht.

Andere Vermögensverwalter übernehmen Flecks Kunden
Seine Kunden hatte Fleck schon vor Wochen über den geplanten Schritt informiert, ihre Depots werden nun von anderen Vermögensverwaltern betreut. "Einem Teil meiner Kunden kann ich weiterhin mit meinen neuen Dienstleistungen dienlich sein", sagt Fleck. (bm)


"Erfolgreich sparen und anlegen" - interaktive Themengestaltung mit  Oberstufenschülern - Schulzentrum Marienhöhe, Darmstadt  

 

"Ich in fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Miete und Versicherung. Aber ich kann eine Gedichtsanalyse schreiben - in vier Sprachen. So fasste eine deutsche Abiturientin nüchtern Ihre Wirtschaftskenntnisse im Sommer 2015 in einem Tweet zusammen und sorgte damit für öffentliches Aufsehen. Denn Sie ist nur eine von vielen Schülern und Erwachsenen, denen es so geht. Dabei sind Wirtschafts- und Finanzwissen elementar wichtig für das individuelle und kollektive Wohlergehen.

Mit Oberstufenschülern des Schulzentrums Marienhöhe in Darmstadt hatte Thomas Fleck vor Kurzem Gelegenheit sich über zwei spannende und muntere Schulstunden hinweg zur Thematik - erfolgreich sparen und anlegen - auszutauschen. Dabei gab es nicht nur eine rege und intensive Teilnahme und viele interessante Fragen sondern es wurde die gesamte Thematik interaktiv erarbeitet.

Dank der guten Vorarbeit durch diese Schule konnte auf die Finanz- und Wirtschaftskenntnisse aufgebaut werden und dies nun praxisorientiert veranschaulicht und verdeutlicht werden. 
Es bleibt festzuhalten, dass diese Schüler nicht nur Ahnung von Gedichtsanalysen haben, sondern auch gut vorbereitet sind auf  die finanziellen Themen und Herausforderungen, die das Leben so bereithält...und das mit einem Quäntchen mehr Leichtigkeit.

Oktober 2017   

          


Erster Vermögensverwalter bietet Geld-zurück-Garantie bei schlechter Rendite

 

von Janek Schmidt 03 Feb, 2017, Citywire

 

Thomas Fleck, Inhaber der 2015 gegründeten Vermögensverwaltung My Advice aus der hessischen Stadt Friedrichsdorf, hat zum Jahresstart ein neues Vergütungsmodell mit Geld-zurück-Garantie eingeführt. Der sogenannte Cash-Airbag bietet Kunden die Möglichkeit, ihr fixes Honorar etwas zu erhöhen, aber es dafür am Jahresende komplett zurückzuerhalten, falls eine Mindest-Rendite nicht erreicht wird. 

„Ich habe länger recherchiert, aber in Deutschland und im Ausland kein solches Angebot gefunden. Deswegen wollte ich vor allem für ökonomisch sensitive und damit oft skeptischere Kunden, ein neues attraktives Gebührenmodell schaffen“, sagt Fleck im Gespräch mit Citywire Deutschland.

Bei weniger als 4,8% Rendite zahlt der Kunde kein Honorar

Sein Angebot sieht vor, dass Kunden mit 100-prozentigem Aktienmandat ein fixes Honorar von €200 pro Monat bezahlen. Für das Jahr 2017 stellt Fleck ihnen dabei eine Mindestrendite von 4,8% in Aussicht. Falls diese Marke überschritten wird, behält Fleck das gezahlte Jahreshonorar von €2400. Wird die Marke allerdings nicht erreicht, erhält der Kunde die gezahlten €2400 komplett zurück.

Das bedeutet, dass Fleck bei einer Jahresrendite von weniger als 4,8% an seinen Cash-Airbag-Kunden im Jahr 2017 nichts verdienen wird, wie er selbst einräumt. „Ich bin aber zuversichtlich, dass ich diese Marke erreichen kann. Zugleich habe ich mein Geschäft so strukturiert, dass mir die Einkünfte aus meinen Mandaten ohne Cash-Airbag reichen.“

Denn neben dem Cash-Airbag bietet Fleck auch ein klassisches Vergütungsmodell. Dabei können Kunden wählen: Entweder sie zahlen 1% der angelegten Summe oder einer Erfolgsbeteiligung in Höhe von 20% der erzielten Jahresrendite. Mindestens aber müssen sie €150 pro Monat bezahlen.

Nachahmer erwartet

„In meinen Gesprächen seit Beginn des Jahres habe ich bei Kunden großes Interesse an dem Modell mit dem Cash-Airbag gesehen. Daher kann ich mir lebhaft vorstellen, dass andere Vermögensverwalter, die Performance-mäßig von ihren Leistungen überzeugt sind, mit ähnlichen Angeboten nachziehen werden. Diejenige, die eher medioker unterwegs sind und einen hohen Fixkosten-Block haben, werden wohl eher zurückhaltend sein. Da bin ich auf die Reaktionen der Kollegen gespannt“, sagt Fleck.

Fleck verwaltet auch gemischte Mandate, die Anleihen einbeziehen. Doch den Cash-Airbag bietet er nur für reine Aktien-Portfolios. Dabei investiert er vor allem direkt in Aktien und vereinzelt auch in passive Fonds, allerdings nicht in aktiv gemanagte Strategien.

Für das Jahr 2018 wird er im Dezember 2017 je nach Marktlage eine neue Mindest-Rendite vorgeben. Für Kunden, die im Laufe eines Jahres in das Cash-Airbag-Modell einsteigen wird die Mindestrendite entsprechend angepasst. So verspricht Fleck beispielsweise ab Juli 2017 eine halbierte Rendite für die restlichen sechs Monate von 2,4%.

Von London in den Taunus

Fleck hält seit 2014 eine 32er Lizenz der BaFin. Zuvor leitete er den Bereich „Institutionelle Investoren“ bei der DekaBank in Frankfurt und war sechs Jahre lang Mitglied der Geschäftsführung bei Union Investment Institutional in Frankfurt.

Seine vorherigen beruflichen Stationen waren die Leitung des europäischen Vertriebs beim US Asset Manager Janus Capital, sowie Geschäftsführer beim britischen Asset Manager Schroders in London und Frankfurt mit Verantwortung für das deutsche, institutionelle Kundengeschäft. Er hat ein BWL-Studium und eine Lehre bei der Deutschen Bank absolviert.


18.01.2017 |Fonds professionell - online

 

Honorarberater verspricht: Geld zurück bei schlechter Performance

 

Ein Asset Manager verdient meist auch dann, wenn er miese Leistung liefert – den pauschalen Gebühren sei Dank. Ein Vermögensverwalter aus Hessen geht einen anderen Weg: Läuft es schlecht, bekommen seine Kunden einen Teil des Honorars zurück.


Thomas Fleck, Honorarberater und Vermögensverwalter aus Friedrichsdorf im Taunus, wirbt derzeit mit einem eher unüblichen Angebot namens "Cash-Airbag" um Kunden: Bei schlechter Wertentwicklung erhalten Anleger Geld zurück. Fleck erstattet Klienten mit Aktienmandaten bis zu 2.400 Euro der Vermögensverwaltungsgebühr.

Fleck stört, dass sich Vermögensverwalter und Fondsgesellschaften in aller Regel leistungsunabhängig bezahlen lassen – auch bei schlechter Performance fällt die volle prozentuale Gebühr an. "Erfolgsabhängige Vergütungen, die bei Erreichen oder Überschreiten eines bestimmten absoluten Ertragsziels oder einer Benchmark greifen, kommen bei einigen Anbietern als Zusatzgebühren noch hinzu", so Fleck. Ein Malus bei schlechter Wertentwicklung sei in den Vergütungsmodellen dagegen nicht vorgesehen. "Der Kunde trägt also auch in diesen Phasen die vollen Kosten", betont der Honorarberater.

Für 2017 hat sich Fleck 4,8 Prozent Mindestrendite vorgenommen
Fleck kennt die Branche gut: Bevor er sich mit seiner Gesellschaft My Advice selbstständig machte, arbeitete er viele Jahre in der Fondsbranche, unter anderem als Leiter des Vertriebs an institutionelle Kunden bei der Dekabank und bei Union Investment (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Mit seinem eigenen Unternehmen möchte Fleck bewusst einen anderen Weg gehen: "Unsere Kunden bekommen bis zu 2.400 Euro der vereinnahmten Vermögensverwaltungsgebühr zurückerstattet, sofern wir die vorgegebene Bruttorendite zum Jahresende nicht erreichen." Das Mindest-Bruttorenditeziel legt Fleck für jedes Kalenderjahr neu fest, für 2017 hat er sich 4,8 Prozent vorgenommen. Sein Honorar für eine Vermögensverwaltung mit "Cash-Airbag" beginnt bei 200 Euro pro Monat.

"Ökonomisch faires Angebot"
Auch wenn Fleck im Fall der Fälle in einem Kalenderjahr nichts an einem Kunden verdienen sollte: Als Wohltäter versteht er sich nicht. Erfolgreiche Phasen sollen "nach den branchenüblichen Usancen honoriert werden", sagt er. Ihm gehe es vielmehr um ein "ökonomisch faires Angebot für jede Leistungssituation".

"Entscheidend ist, dass die Anleger stärkeres Vertrauen zur Aktienanlage gewinnen und persönliche, positive Renditeerfahrungen machen", betont Fleck. "Sofern das ökonomische Risiko dabei etwas reduziert werden kann, erhöht sich die Neigung, Engagements in Aktien einzugehen."

Aus drei werden 4,2 Prozent Rendite
Fleck rechnet vor, wie der "Cash-Airbag" für Kunden wirken kann: Beträgt die Performance in 2017 für einen Anleger, der 200.000 Euro investiert hat, nur 3,0 statt der avisierten 4,8 Prozent, liegt der Bruttoertrag bei 6.000 Euro. Hinzu kommen dann 2.400 Euro Rückerstattung aus der Vermögensverwaltungsgebühr. In Summe erhält der Anleger also 8.400 Euro, was 4,2 Prozent Rendite auf das investierte Kapital bedeutet – allerdings nur, wenn man beiseitelässt, dass der Kunde zuvor mindestens 2.400 Euro Vermögensverwaltungsgebühr bezahlt hat. (bm)


03.02.2017 | €uroFundResearch

Vermögensverwalter diskutieren Geld-zurück-Garantie

 

Der Vermögensverwalter My Advice aus Friedrichsdorf bietet Kunden ein neues Gebührenmodell an: Wächst ihr Vermögen nicht um einen vorgegebenen Prozentsatz, zahlt ihnen My Advice das Honorar zurück. In der Branche wird der Vorstoß kritisch gesehen.

Ein Branchenneuling traut sich etwas. Thomas Fleck hat My Advice erst 2015 gegründet. Doch mit seinem neuen Gebührenmodell sorgt er schon für Diskussionen: Seine Vermögensverwaltung bietet Kunden alternativ zu klassischen Vergütungsmodellen auch ein sogenanntes Cash-Airbag an.

Und das funktioniert so: Kunden zahlen ein fixes Honorar pro Monat. Dafür verspricht Fleck ihnen eine Jahresmindestrendite von 4,8 Prozent auf das verwaltete Vermögen. Wird die Zielmarke nicht erreicht, gibt es Geld zurück – bis zu maximal 2.400 Euro. Einschränkung: Das Angebot wird unterjährig berechnet: „Wird das Aktienmandat zum 1.März 2017 aufgesetzt, das heißt noch 10 Monate bis zum Jahresende, so liegt die verbleibende Brutto-Mindest-Rendite bei 4,00% und die maximale Rückvergütung liegt bei 2.000 Euro“, rechnet My Advice auf seiner Website vor. Die 4,8 Prozent gelten dabei nur für das Jahr 2017. Die absoluten Mindest-Bruttorenditeziele werden für jedes Kalenderjahr zu Beginn neu justiert und vereinbart.

Bei einem fixen Honorar von 200 Euro pro Monat bedeutet das, dass Fleck bei einer Jahresrendite von weniger als 4,8% an seinen Cash-Airbag-Kunden im Jahr 2017 nichts verdienen wird, wie er in einem Gespräch mit FundResearch erklärt. „Ich bin mir des Risikos bewusst, gleichzeitig aber zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen“, so Fleck. Den Cash-Airbag bietet My Advice nur für reine Aktien-Portfolios. „Ich möchte mit dem Angebot Menschen erreichen, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Vermögensverwaltung auseinandersetzen und mit den gängigen Gebührenmodellen noch nicht vertraut sind. Wenn ich die Leute dann auch noch für das Thema Aktien begeistern kann, habe ich mein Ziel erreicht“, erklärt Fleck im Gespräch mit FundResearch.

Gebührenmodell in der Diskussion

Thomas Fleck geht davon aus, dass das Gebührenmodell Nachahmer finden wird. 

FundResearch wollte es genauer wissen und hat sich in der Branche umgehört. Was sich jetzt schon sagen lässt: Tatsächlich ist die Botschaft angekommen. Fast alle befragten Vermögensverwalter hatten bereits von dem Vorstoß gelesen oder gehört. Manch einer will das Modell in Ruhe diskutieren und bewerten. Doch die Skepsis in der Branche überwiegt.

So lobt Kathrin Eichler von Eichler & Mehlert den Mut des Kollegen: „4,8 Prozent per annum ist auch für ein reines Aktienportfolio keine Selbstverständlichkeit“. Die Düsseldorfer Vermögensverwalterin sieht die Botschaft des Angebots allerdings kritisch: „Ich finde, dass es kein gutes Signal für die Branche ist, wenn Leistung – wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen – umsonst angeboten wird. Qualität hat schließlich ihren Preis. Und die Qualität einer Vermögensverwaltung misst sich nicht allein an einer statischen Jahresperformance“, so Eichler.

Ähnlich argumentiert Ottmar Wolf von Wallrich Wolf Asset Management aus Frankfurt: „Das Gebührenmodell von My Advice ist innovativ. Ich habe von etwas Ähnlichem jedenfalls noch nicht gehört“, so Wolf, der die Idee einer Mindestperformance als bemessungsmaßstab jedoch für fragwürdig hält. „Der Mehrwert einer Vermögensverwaltung besteht ja darin, das Vermögen der Kunden möglichst gut zu streuen und gegen Unwägbarkeiten abzusichern. Performance ist nicht alles“, so Wolf.

Auch Claus Walter von der Freiburger Vermögensmanagement GmbH bewertet den Vorstaß zwar grundsätzlich als mutige, neue Idee, hält das Signal einer Mindestperformance aber für den falschen Ansatz: „In schlechten Börsenjahren und einer Baisse kann auch eine Performance von null Prozent für die Kunden ein Erfolg sein. Und in einer Hausse, wenn die Kurse allgemein beispielsweise um zehn Prozent steigen, dann ist das nicht der Erfolg des Vermögensverwalters“, rechnet Walter vor. Aus seiner Sicht sei sowohl für Kunden als auch für Vermögensverwalter eine Kombination aus fixen Kosten und performanceabhängigen Gebühren das fairste Modell, so Walter.

Darin sind sich im Übrigen alle Vermögensverwalter einig. Auch Thomas Fleck bietet seinen Kunden das übliche Kombimodell an – für größere Vermögen deutlich über 220.000 Euro ohnehin standardmäßig.

(MvA)


"Der gefährliche Nullzins! Geldanlage in Zeiten der permanenten Krise"   Referent - Raiffeisen Investment Club, 250 Teilnehmer

 

Thomas Fleck,, analysierte die aktuelle Wirtschafts- und Finanzmarktentwicklung und erläuterte die Herausforderungen für Sparer und Anleger in der Niedrigzinsphase. Den Staaten fehle es an Mut, große strukturelle und institutionelle Reformen umzusetzen. „Die Zentralbanken versuchen daher die zähe Staatsschuldenkrise mit einer lockeren Geld- und Zinspolitik zu stabilisieren, indem sie die Wirtschaft weiter mit Geld fluten“, sagte Fleck. Der Ausgang dieser Zentralbankpolitik sei aber höchst ungewiss und riskant. Eine Nebenwirkung der aktuellen Entwicklung sei, dass es im europäischen Wirtschaftraum gleichzeitig inflationäre und deflationäre Tendenzen gibt, ein völliges Novum laut Fleck.

 Anhaltende Niedrigzinsen

 

Die künstlich herbeigeführte Entwicklung der Niedrigzinsen stelle die Sparer vor eine bisher ungewohnte Situation, während sie für Unternehmen durch geringere Kreditkosten günstig sei. „Die niedrigen Zinsen werden uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben“, sagte Fleck. Die meisten Anleger und Sparer hätten die mit dem Niedrigzinsumfeld zusammenhängenden Folgen noch gar nicht richtig realisiert, die sich vor allem auf lange Sicht auf die Ersparnisse und Vermögen auswirkten. So sei beispielsweise die – über Jahrzehnte von den Sparern gewohnte – hohe Verzinsung für Spargelder bei gleichzeitig hoher Sicherheit, wie dies etwa bei Staatsanleihen der Fall war, vorbei, weil sich die Rahmenbedingungen völlig verändert haben. 

Anlagekultur als neue Herausforderung

 

Fleck sprach von einer „Zeitenwende für Sparer und Anleger“ und plädierte für einen kulturellen Wandel im Anlageverhalten. Im Gegensatz zum angelsächsischen Raum fehle Kontinental-Europa bis heute eine gewachsene, etablierte Anlagekultur, die vor allem in einem kontinuierlichen, langfristig ausgelegten und bedachten Investieren in  Unternehmenswerte und damit in Aktienanlagen bestehe. „Hier ein Umdenken zu erreichen, ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die neben der Finanzbranche auch die Unterstützung der Politik, der Medien und auch der Sparer und Anleger erfordert“, sagte Fleck. 

Er zeigte auf, wie Privatanleger trotz struktureller Probleme und Herausforderungen mit attraktiven Anlagestrategien auskömmliche Renditen erzielen können und dass sich mehr Diversifikation in der Kapitalanlage auszahlt(Berichterstattung von Raiffeisen Investment Club).              


01.02. | 2016 FONDS professionell:

 


Topmanager aus der Fondsbranche wird Anlageberater

 

Thomas Fleck genießt unter Kennern des institutionellen Investmentgeschäfts einen hervorragenden Ruf. Jetzt wagt er als Vermögensverwalter und Anlageberater den Sprung in die Selbständigkeit, wie er FONDS professionell ONLINE verraten hat. 

Thomas Fleck, der in den vergangenen Jahren unter anderem das institutionelle Geschäft der Fondsanbieter Deka und Union Investment leitete, hat sich selbständig gemacht. Mit seinem Finanzdienstleistungsinstitut "My Advice for you" wolle er insbesondere Privatanlegern bei der Geldanlage zur Seite stehen, sagte er im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. Er möchte nicht nur unabhängige Finanzportfolioverwaltung und Anlageberatung anbieten, sondern auch Finanz-Coaching. Außerdem wird er als Consultant für Asset Manager im institutionellen Geschäft arbeiten.

"Ich denke schon seit längerer Zeit über den Schritt in die Selbständigkeit nach. Jetzt lasse ich diesen Wunsch Wirklichkeit werden", sagte Fleck. Die nötige Bafin-Erlaubnis liegt bereits seit Dezember 2014 vor – knapp ein Jahr zuvor hatte Fleck Union Investment verlassen, wo er sechs Jahre lang als Geschäftsführer den institutionellen Vertrieb geleitet hatte. Im März vergangenen Jahres legte er seine Pläne für einige Monate auf Eis, um für die Deka die Einheit "Institutionelle Kunden Inland" zu übernehmen. Sein Ausscheiden beim Wertpapierhaus der Sparkassen war erst vor wenigen Tagen bekanntgeworden (FONDS professionell ONLINE berichtete).
Insgesamt blickt Fleck auf 28 Jahre Erfahrung in der Branche zurück. Vor seiner Zeit bei Deka und Union Investment war der Betriebswirt unter anderem in leitenden Funktionen bei Janus Capital und Schroders tätig gewesen.

In seinem neuen Unternehmen startet Fleck nach eigenen Worten zunächst mit einem "kleinen Team", das dann über die Jahre aufgebaut werden soll. "My Advice for you" hat die Rechtsform des eingetragenen Kaufmanns, die für Finanzdienstleistungsinstitute eher selten ist. (bm)


DAS INVESTMENT.COM: Thomas Fleck: Insti-Vertriebler gründet eigene Vermögensverwaltung 

 

Von Union Investment über Deka in die Selbständigkeit: Thomas Fleck hat einen Finanzdienstleister gegründet. Der Fokus des Unternehmens liegt auf Vermögensverwaltung, Anlageberatung und Finanz-Coaching. Außerdem gibt der langjährige Vertriebsprofi Fleck Asset Managern sein Spezialwissen weiter. "Asset Manager mit institutioneller Kundenausrichtung berät Thomas Fleck zu Vertriebsstrategien und -taktiken und zu praktischen Vertriebsoptimierungsansätzen", heißt es in einer Mitteilung des Finanzdienstleistungsinstituts my advice mit Sitz in Friedrichsdorf im Hochtaunuskreis. Die junge Firma habe eine Bafin-Erlaubnis gemäß Paragraf 32 Kreditwesengesetz erhalten und nehme jetzt die Geschäftstätigkeit auf. Nationale und internationale Erfahrung für seinen neuen Job als Berater sammelte Fleck in mehr als 28 Jahren in leitenden und verantwortungsvollen Positionen im Bereich Kundenberatung, Kundenbetreuung und Portfolio-Optimierung bei verschiedenen Banken und Asset Managern. Zuletzt leitete Fleck für nur ein Jahr die Einheit Institutionelle Kunden Inland der Deka Bank. Stationen im In- und Ausland: Vor seinem Wechsel zur Sparkassen-Finanzgruppe arbeitete Fleck bei Union Investment Institutional. Sechs Jahre lang verantwortete Fleck als Mitglied der Geschäftsführung das nationale und internationale, institutionelle Geschäft mit Kunden außerhalb des genossenschaftlichen Finanzverbundes sowie für Consultants im In- und Ausland. Zuvor leitete Fleck den Vertrieb an Institutionelle in Deutschland beim US Asset Manager Janus Capital Group, beim britischen Asset Manager Schroders und bei der Frankfurter Privatbank Schröder Münchmeyer Hengst. Autor: Christian Hilmes Dieser Artikel erschien am 02.02.2016 unter folgendem Link: http://www.dasinvestment.com/berater/news/datum/2016/02/02/insti-vertriebler-gruendet-eigene-vermoegensverwaltung/


Portfolio institutionell  3.2.2016:  Auf eigenen Füßen

 

Thomas Fleck macht sich selbstständig. Sein neugegründetes Unternehmen soll unter anderem Asset Manager mit institutioneller Kundenausrichtung beraten.

Nach einem kurzen Intermezzo bei der Deka begibt sich Thomas Fleck in die Selbstständigkeit. Mit seinem neugegründeten Finanzdienstleistungsinstitut namens „my advice e. Kfm.“ will er Asset Manager mit institutioneller Kundenausrichtung zu Vertriebsstrategien und -taktiken sowie zu praktischen Vertriebsoptimierungsansätzen beraten. Außerdem soll ein Fokus auf der Finanzportfolioverwaltung, der Anlageberatung und dem Finanz-Coaching liegen. Die notwendige Erlaubnis seitens der Bafin wurde Flecks Unternehmen bereits erteilt. 

Zuvor war Fleck bis Ende 2015 bei der Deka als Leiter des Vertriebs bei institutionellen Kunden. Diesen Job hatte er erst im März 2015 angetreten. Zuvor war er bis Ende 2013 langjähriges Mitglied der Geschäftsführung bei Union Investment Institutional. Zu seinen weiteren beruflichen Stationen gehörten unter anderem die Janus Capital Group, Schroders und Schröder Münchmeyer Hengst. 


Thomas Fleck verlässt Union Investment - Pressemitteilung Union Investment, 6. Januar 2014: 

 

Nach sechs erfolgreichen Jahren scheidet Thomas Fleck auf eigenen Wunsch bei der Union Investment Institutional GmbH aus. Er legte sein Amt als Geschäftsführer des Unternehmens zum Jahresende 2013 nieder. Als Mitglied der Geschäftsführung war Fleck zuständig für das Ressort „Akquisition und Betreuung des Zentralen und Internationalen Account Managements (ZIAM)“ mit nationalen und internationalen institutionellen Kunden außerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Dazu zählen Institutionen wie Versicherungen, Vorsorgeeinrichtungen, Unternehmen und Consultants. Fleck wird dem Unternehmen noch für einige Monate beratend zur Verfügung stehen. Der Aufsichtsrat der Union Investment Institutional GmbH bedauert die Entscheidung von Fleck sehr, dankt ihm für seine hervorragende Arbeit und wünscht ihm auf seinem weiteren beruflichen und privaten Lebensweg alles Gute.